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Erzählerin. Marion Brasch hat viel zu berichten – nicht nur im Radio.

© promo

Kultur: Das Leben kann manchmal skurril sein Marion Brasch beim Festival „lit:potsdam“

Marion Brasch ist bekannt für ihre Stimme – nicht die Stimme, die sie in ihrem literarischen Oeuvre erhebt, die ist noch recht jung. Nein, Marion Brasch ist eine der markantesten Stimmen des Babelsberger Radiosenders „radioeins“ und dadurch nicht nur Lesern, sondern auch Hörern bekannt.

Marion Brasch ist bekannt für ihre Stimme – nicht die Stimme, die sie in ihrem literarischen Oeuvre erhebt, die ist noch recht jung. Nein, Marion Brasch ist eine der markantesten Stimmen des Babelsberger Radiosenders „radioeins“ und dadurch nicht nur Lesern, sondern auch Hörern bekannt.

Dabei schlug die 1961 Geborene nicht gerade den klassischen Weg zum Rundfunk ein: Ursprünglich war sie ausgebildete Schriftsetzerin und arbeitete zunächst in einer Druckerei, später bei verschiedenen Verlagen und beim Komponistenverband der DDR. Und dann kam die Musik: 1987 beginnt Marion Brasch als Musikredakteurin beim Kult-Jugendsender DT64 und hält dem Radio die Treue. Heute arbeitet sie als freie Rundfunkjournalistin und Moderatorin bei „radioeins“.

Das Mitteilungsbedürfnis Braschs kommt nicht von ungefähr: Die Tochter deutsch-österreichischer Kommunisten mit jüdischen Wurzeln kann bereits auf ein Elternhaus verweisen, das sie sehr geprägt haben dürfte. Der Vater Horst Brasch kehrt 1946 aus dem britischen Exil zurück und engagiert sich in der Kulturpolitik des jungen sozialistischen Staates, ihre Mutter Gerda Brasch war Journalistin. Ihr Bruder Klaus Brasch wird Schauspieler und nimmt sich im Jahr 1980 29-jährig das Leben, der andere Bruder, Thomas Brasch, wird ein gefeierter Dramatiker, Regisseur und Lyriker und stirbt mit nur 56 Jahren, kurz nach nach seinem zehn Jahre jüngeren Bruder Peter Brasch. Dass das Leben hart mit dem Tod verknüpft ist, hat Marion Brasch in ihrem Debütroman „Ab jetzt ist Ruhe“ verarbeitet, eine ostdeutsche Familiengeschichte, die sich aus der Masse der Post-Nachwende-Literatur abhebt.

Jetzt ist Marion Brasch mit ihrem zweiten Roman „Wunderlich fährt nach Norden“ am Sonntag, 25. August, um 15. 30 Uhr in der Waschhaus-Arena zu Gast: mit der erfrischenden Geschichte über einen Mann im besten Alter, der alles über den Haufen wirft – und gen Norden aufbricht. Dabei begegnen ihm Menschen und Geschichten, die zwischen Absurdität und Skurrilität hin und herpendeln. Nur so kann man sich dem Leben annähern.

Oliver Dietrich

An dieser Stelle stellen wir bis zum Beginn von lit:potsdam am 22. August täglich einen der teilnehmenden Autoren vor

Oliver Dietrich

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