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Kultur: „Die Arbeit muss mir recht geben“

Künstlergespräch zur Ausstellung „Freiheit der Idee. 7 mal Kunst vor ’89“

„Der Schriftsteller drückt sich durch die Abstraktion aus, während der Maler seinen Wahrnehmungen durch Zeichnung und Farbe konkrete Gestalt gibt. Ich arbeitete früher, das heißt vor 1989 so, und tue es noch immer, ohne mich um die Kritik und Kritiker zu kümmern. Die Arbeit muss mir recht geben“, sagt Roswitha Grüttner, eine der Ausstellenden in „Freiheit der Idee. 7 mal Kunst vor ’89“.

Während eines Künstlergesprächs am morgigen Donnerstag gibt sie ebenso wie Falko Behrend und Stephan J. Möller über ihre Arbeit und Ansichten vor und nach der Wende Auskunft. Die Malerin konnte ihre Arbeit, in der sie für eine Vielzahl von Verlagen illustrierte und für das DDR-Fernsehen und den Progress-Film-Verleih tätig war, nicht in die neue Zeit retten. Dennoch hält sie es wie Cezanne: „Arbeiten, ohne sich um irgendwen zu scheren, und stark werden, das ist das Ziel des Künstlers, alles übrige ist doch weniger wert als das Wort Cambronne.“

Falko Behrend sagt, dass er in der DDR Kunst produzieren konnte, die er wollte. „Bezahlt wurde sie immer, aber manchmal auf Eis gelegt.“ Für ihn sei insbesondere die Grafik-Biennale in Krakau wichtig gewesen, um sich zu informieren. Das Nicht-Reisen-Können habe er aber als wesentliche Einschränkung empfunden.

Der Bildhauer Stephan J. Möller betrachtet seine Zuversicht zur Wende heute als etwas blauäugig. Dennoch konnte er auf- und ausbauen, was er sich vor 1989 schuf: Familie, Werkstatt und den geistigen Ansatz, der sich immer um die menschliche Figur rankte. Das Gespräch findet um 18 Uhr in der Galerie Ruhnke, Charlottenstraße 122, statt. Die Ausstellung ist sowohl dort als auch im Potsdam-Museum zu sehen. kip

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