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Kultur: „Für das kulturelle Leben unverzichtbar“ „Stunde der Musik und Dichtung“ in Eiche

Gerade trifft Margot Bonk telefonisch die letzten Programmabsprachen mit Anna Carla Wolf. Die in Kronstadt (Rumänien) geborene junge Sopranistin, die in Pritzerbe lebt und an der Musikhochschule Berlin ausgebildet wurde, wird mit Johannes Pensler, dem Organisten der Brandenburger Nikolaikirche, am 26.

Gerade trifft Margot Bonk telefonisch die letzten Programmabsprachen mit Anna Carla Wolf. Die in Kronstadt (Rumänien) geborene junge Sopranistin, die in Pritzerbe lebt und an der Musikhochschule Berlin ausgebildet wurde, wird mit Johannes Pensler, dem Organisten der Brandenburger Nikolaikirche, am 26. März den Auftakt zur „Stunde der Musik und Dichtung 2006“ in der von Georg Christian Unger 1771 erbauten friderizianischen Dorfkirche in Eiche geben. Werke italienischer Komponisten, von Bach und Buxtehude hat sie für das Barockonzert ausgewählt.

Zum achten Mal bringt Margot Bonk als Geschäftsführerin des Eicher Kirchbauvereins die Reihe auf den Weg. Bis November wechseln jeweils am letzten Sonntag im Monat Konzerte mit musikalisch-literarischen Programmen und Vorträgen. Mit der Reihe, die nach wie vor das einzige kulturelle Angebot im auf etwa 5000 Einwohner angewachsenen Eiche darstellt, möchte der Kirchbauverein die eingesessenen Bewohner des Dorfes und die vielen vor allem in die Neubausiedlung „Alter Rad“ Zugezogenen zusammenbringen. Gleichzeitig gibt er jungen Künstlern aus Potsdam und Umgebung Auftrittsmöglichkeiten.

Der Wunsch, durch die bei den meist eintrittsfreien Veranstaltungen erbetenen Spenden einen Überschuss für die Vorhaben des Vereins zu erzielen, erfüllte sich allerdings nicht, selbst wenn prominente Interpreten wie der Trompeter Ludwig Güttler oder der Liedermacher Michael Schöne ganz oder teilweise auf Honorar verzichteten. Bekanntlich hat der Kirchbauverein in den vergangen Jahren die Kirche saniert, den im Krieg zerstörten Turm wieder aufbauen lassen und das Grabdenkmal des Gartendirektors Heinrich Christian Eckstein (1765 -1796) restauriert. In diesem Jahr nimmt er den Ausbau der alten Dorfschule zum Schulhort in Angriff.

Trotz der schwierigen Finanzierung hält der Kirchbauverein an der Reihe fest, die gerade auch einkommensschwächeren Bewohnern den Besuch ermöglicht. „Für das kulturelle Leben in Eiche ist die Stunde der Musik und Dichtung unverzichtbar“, erklärt Margot Bonk. Der Ortsbeirat, der mit dem Verein nicht immer im Konsens war, hat sich dieser Meinung angeschlossen. Er unterstützt die Konzertreihe seit dem Vorjahr aus seinen bescheidenen Mitteln mit einer kleinen Zuwendung.

Beginn der „Stunde der Musik und Dichtung“ ist stets 17 Uhr. „Flötenton und Lautenklang“ bietet am 23. April das Potsdam-Duo Christian Lau/Axel Elter, es folgen Europäische Liebeslieder mit dem Duo Barall (28. Mai), ein Konzert des Klarinettenduos Berlin (20. August), eine Sommermusik mit Rainer Bürgel und Bruno Müller Oerlingshausen (24. September) und als krönender Abschluss „Streichquartette der Klassik“ mit dem prominenten Berliner Chagall-Quartett (26. November).

Am 30. Juli bieten Ute Beckert und Gottfried Eberle ein musikalisch-literarisches Programm „Mozart auf der Reise nach Prag“ (30. Juli). Über die Leistungen und das tragische Schicksal der beiden am Kriegsende 1945 freiwillig aus dem Leben geschiedenen Gartendirektoren in Sanssouci, Georg Potente und Rudolf Hörold, spricht Jörg Wacker (25. Juni). Pfarrer i.R. Gottfried Kunzendorf beleuchtet am Reformationstag Luthers Beziehungen zu den Päpsten. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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