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POPUP-Kongress im Freiland: Pop-Republik Brandenburg

Am Samstag findet im Freiland der POPUP-Kongress statt. Brandenburg soll in Zukunft als popkulturelles Highlight etabliert werden

Popkultur und Brandenburg – zwei Begriffe, die sich gegenseitig ausschließen? Das könnte man durchaus denken, wenn man nicht weiß, wie viel Potenzial an Popkultur in Brandenburg im Verborgenen schlummert. Dieses Potenzial soll selbstverständlich geweckt werden – aber wie? Einfach so weitermachen wie bisher? Nein, da müssen schon konkrete Ideen her, wenn der Dornröschenschlaf beendet werden soll.

Keine Angst, konkrete Ideen gibt es bisher, auch in einem endlosen Flächenland wie der Mark, die mit Potsdam immerhin ein pulsierendes Zentrum geschaffen hat. Mit dem „POPUP-Kongress“, der am heutigen Samstag im Kulturzentrum „Freiland“ stattfindet, sollen konkrete Ideen gesammelt und angewendet werden.

Sechs Säulen haben die Veranstalter des Projektes, das von der „Cultus UG“ ins Leben gerufen und von Veranstaltern und Musikern brandenburgweit unterstützt wird, definiert: Zum ersten ist das die Club- und Festivalkultur. Wie kann das ländliche Brandenburg als Festivalland promotet werden? Wo sind die Hotspots der Popkultur? Wie können regionale Künstler für den Export aus Brandenburg hinaus fit gemacht werden? Wie kümmert man sich erfolgreich um Nischenprogramme? Diese Fragen gilt es zu klären. Aber auch die Kooperation mit den lokalen Medien steht auf der Agenda: Welche Kanäle kann man nutzen, wie kommt man an die Öffentlich-Rechtlichen heran? Und wie kann das Netzwerk Brandenburger Popularmusik ein professionelles Promopaket schnüren?

Weitere Ebenen sind die Nachwuchsförderung und Ausbildung, die strukturellen Bedingungen – gesellschaftliches Klima, politischer Auftrag, Urheberrecht und Verwertung. Und natürlich die Kooperationen und Netzwerke: Wo ist noch Unterstützung drin, wie kann man Unterstützung und Begeisterung generieren? Zum Schluss geht es um die Verwertung, schließlich muss die Brandenburger Kreativwirtschaft auch von irgendetwas leben können.

„Uns geht es um die Vernetzung der immer noch sehr versprengten Brandenburger Musikszene“, sagt Organisator Kai Mader. „Wir wollen eine Struktur installieren – und das soll der Öffentlichkeitsimpuls sein.“ Dazu wurden Referenten eingeladen, die sich mit der Musikszene bestens auskennen: Christoph Schrag etwa, der beim Radiosender „Fritz“ das Format „unsigned“ moderiert, das Bands zu mehr Öffentlichkeit verhilft. Oder das weltweit tätige Musikernetzwerk „Sound Diplomacy“, sowie Nadine Moser und Florian Hirsch von „About Blank“, die die Politisierung der Popkultur untersuchen. Viel Theorie sei schon dabei gewesen, jetzt wird es ernst: „Wir tun das jetzt einfach!“, gibt sich Mader zuversichtlich. Wer dabei sein will: 9 Uhr geht es los, der Kongress geht bis zum Abend. Die Anstrengung wird aber auch belohnt: Zum Schluss gibt es das RecordRelease-Konzert des Potsdamer Pulsar Trios. 

Oliver Dietrich

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