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Kultur: Rohkunstbau bleibt vorerst in Sacrow Ausstellung von Juli

bis Oktober zu sehen

Rohkunstbau, das renommierte Festival für zeitgenössische Kunst, wird auch in diesem Jahr im Schloss Sacrow stattfinden. Wie Pressesprecherin Sylke Bluhm den PNN auf Nachfrage am Dienstag sagte, wird es vom 5. Juli bis zum 5. Oktober wieder eine Ausstellung mit zahlreichen Begleitveranstaltungen in Potsdam geben. Rohkunstbau hatte mit „Drei Farben Weiß“ im vergangenen Sommer zum ersten Mal das Schloss in Sacrow bespielt.

Dreizehn Jahre war das Festival im Schloss von Groß Leuthen, im Spreewald, mit Ausstellungen präsent. Da die Immobilie im Dezember 2006 überraschend verkauft wurde, mussten sich die Künstler um den Gründer und künstlerischen Leiter Arvid Boellert nach einem neuen Standort umsehen. Zwar stand Boellert schon im vergangenen Jahr in Verhandlungen mit der Stadt Potsdam und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, um das Sommerfestival Rohkunstbau dauerhaft im Schloss Sacrow unterzubringen. Doch schon bald zeichnete sich ab, dass die Stadt Potsdam die nötige Grundfinanzierung von 150 000 Euro nicht würde leisten können. Eberhard Kapuste, Vorsitzender im Kulturausschuss, hatte Ende vergangenen Jahres gesagt, dass es wohl nicht gelingen werde, trotz aller Versuche, Rohkunstbau in Potsdam zu halten, da Arvid Boellert neben Potsdam auch andere Standorte in Brandenburg favorisiere. Boellert hatte immer wieder betont, dass die Bedingungen in Sacrow, unter anderem die Beschränkung der Öffnung der Ausstellung aufs Wochenende, auf Dauer wirtschaftlich inakzeptabel seien. Doch trotz dieser Beschränkungen und Verhandlungen um andere Standorte haben sich die Macher von Rohkunstbau in diesem Jahr für Schloss Sacrow entschieden. „Die Entscheidung betrifft aber nur das Jahr 2008. Darüber hinaus gibt es noch keine weiteren Planungen, ob Rohkunstbau auch in Zukunft in Potsdam zu sehen sein wird“, sagte Sylke Bluhm.

Wenn am 5. Juli die Ausstellung „Drei Farben Rot“ in dem kleinen Schloss am Jungfernsee eröffnet, wird damit der dritte Teil der Trilogie „Drei Farben – Blau, Weiß, Rot“ gezeigt werden. So bleiben der künstlerische Leiter Boellert und sein Kurator Mark Gismourne ihrem Konzept der vergangenen zwei Jahre treu, in dem sie ihre Ausstellungstrilogie an die gleichnamigen Filme des polnischen Regisseurs Krzysztof Kieslowski anlehnen. Wie in den Vorjahren werden im Sommer verschiedene internationale Künstler sich unter dem Farbmotto „Rot“ mit dem Thema der Brüderlichkeit auseinandersetzen.

Das Festival für zeitgenössische Kunst wurde von Boellert 1994 in einer Cottbuser Rohbauhalle gegründet. Die für die Arbeiterfestspiele 1989 gebaut, durch die Wende aber nicht fertig gestellte Halle hatten Boellert und seine Mitstreiter nutzbar gemacht und fünf Jahre lang bespielt. In den zurückliegenden Jahren hat sich Rohkunstbau zu einem auch international renommierten Festival für zeitgenössische und Bildende Kunst entwickelt. Dirk Becker

Dirk Becker

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