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Von Josefine Schummeck: Schweden-Exporte, die sich hören und sehen lassen können

Die Rockband Johnossi und Sängerin Britta Persson kommen am 24. Januar in den Lindenpark

Die Schweden haben ein Händchen für schicke Möbel. Das wissen wir seit Ikea. Schweden hat auch musikalisch etwas zu bieten. Und damit sei nicht nur auf Abba verwiesen. Denn derzeit macht sich die schwedische Band Johnossi einen Namen im internationalen Rockgeschäft. Johnossi, das sind John Engelbert und Oskar „Ossi“ Bonde. So minimalistisch die Besetzung der Band, so auch ihr Name: eine Verschmelzung aus John und Ossi. Und dieser Minimalismus scheint das Geheimrezept der Band zu sein. Zwei Schweden, eine Gitarre, ein Schlagzeug. Dann noch eindringliche Melodien, tiefgründige Texte und purer Rock. Eine Kostprobe ihres Könnens geben Johnossi am Montag, dem 24. Januar im Lindenpark.

Spätestens seit ihrem Debütalbum von 2005 feiern Fans und Kritiker gleichermaßen den unverkennbaren Sound von Johnossi. Rockgemäß ist dieser dreckig, hart und düster. Bereits nach dem dritten Konzert in Stockholm habe man sie unter Vertrag genommen, so die Band. Seitdem geht es steil bergauf. So konnten sie bereits als Vorband für bekannte Bands wie Mando Diao und Sportfreunde Stiller spielen. Nach Schweden, der Schweiz und Deutschland wollen Johnossi auch den Sprung über den großen Teich, nach England und Amerika, versuchen. Nach ihrem ersten gleichnamigen Album folgte „All They Ever Wanted“ und nun das dritte Studioalbum „Mavericks“. Die Songs der ersten Alben strömten vor positiver Energie und fröhlichen Melodien. Einer der bekanntesten Hits darunter, „Man Must Dance“, wird in den Clubs immer noch rauf und runter gespielt. Der Sound des aktuellen Albums ist düsterer, härter geworden. Dieser Klangwechsel lässt sich auf eine persönliche Krise von John zurückführen, der 2009 unter schweren Schlafstörungen litt. Die Erfahrungen dieser schwierigen Zeit drücken sich in „Mavericks“ aus. Im Gegensatz zum simplen Bandnamen verbirgt der Albumtitel tiefgründige Bedeutungen: zum einen ist „Mavericks“ ein Strandabschnitt Kaliforniens, der für seine schwer bezwingbaren Wellen bekannt ist; zum zweiten bezeichnet das Wort einen Menschen, der einen unabhängigen, ungewöhnlichen Lebensstil verfolgt. Der Name ist Programm für die Band und das soll das Publikum hören. Die neue Platte verspricht also eine Welle interessanter, neuer Klänge, aber Fans können sich auch auf den unverwechselbaren Sound des Duos freuen.

Unterstützt werden die beiden von einer Landsmännin, Britta Persson. In Deutschland noch eher unbekannt, konnte sich die junge Schwedin durch die Zusammenarbeit mit bekannten Musikern ihres Heimatlandes einen Namen machen. Persson, die sich dem Indie und Pop verschrieben hat, präsentiert Lieder aus ihrem Album „Top Quality Bones And A Little Terrorist“. Komplizierter Titel, aber umso klarer und einfacher sind ihre Lieder. Trotz melancholischer Texte überzeugt die Sängerin mit schönen, kraftvollen Popsongs. Neben Klavier und Gitarre wird Persson, begleitet von ihrer Band und einem Backgroundchor, auch Blas- und Streichinstrumente benutzen. Diese Mixtur aus Indie, Pop und einem Hauch Gospel macht ihren Sound einmalig und hörenswert. Danke, Schweden, dass du uns nicht nur mit Billy-Regalen, sondern auch weiterhin mit guter Musik versorgst!

Johnossi und Britta Person am 24. Januar, ab 20 Uhr, im Lindenpark, Stahnsdorfer Der Eintritt kostet im Vorverkauf 18 Euro zzgl. Gebühren, an der Abendkasse 22 Euro

Josefine Schummeck

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