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Kultur: Traute Zweisamkeit

Die Potsdamer Band „Ruben“ stellt ihre CD „All das“ im Waldschloss live vor

Die Potsdamer Band „Ruben“ stellt ihre CD „All das“ im Waldschloss live vor Seit einem Jahr spielen die Potsdamer Musiker Ruben Wittchow (Gesang, Gitarre) und Dietmar Haupt (Klavier) unter dem Namen „Ruben“ zusammen. Neben einem guten Dutzend Auftritten in der Region, kann man jetzt endlich auch den heimischen CD-Spieler mit ihrer Musik füttern. Und dem wird’s schmecken. Am morgigen Freitag stellen sie ihr Werk „All das“ im Waldschloss Potsdam vor. Mit Streichern und einigen Überraschungsgästen bekommt die atmosphärische Musik des Duos noch einige Farbkleckse. Das minimalistische Gewand soll aber weitestgehend beibehalten werden. Nicht zu pompös, zu überladen. Die Musik soll nicht aufgrund von etlichen Soundschichten ihre Tiefe erhalten, sondern durch die eingängige Melodik der Instrumente gepaart mit den Texten, die zwischen Heiter- und Einsamkeit schwanken. „Die Lyrics handeln vom Leben und Zusammenleben. Es sind Schicksale und Erlebnisse von Leuten, mit denen ich tagtäglich zu tun habe“, erklärt Wittchow. Sein hoher Anspruch an die Texte ist für ihn selbstverständlich. „Im Minutentakt wird heut Gefühl verpackt, mach schon den Fernseher an, wo man dies sehen kann“, singt Ruben in „Für Dich“. Er aber möchte etwas erzählen, gleichzeitig sollen die Hörer jedoch nicht überfrachtet werden. Die Lieder sollen trotzdem leicht ins Ohr gehen und dort auch erst einmal bleiben. Der Sound von „Ruben“ klingt freundschaftlich. Gitarre und Klavier ringen nicht miteinander um die Vorherrschaft, keiner drängt sich in den Vordergrund. Das Projekt präsentiert sich lieber als harmonische Einheit. In nur drei Tagen wurde das Album im Tonstudio des Potsdamer Produzenten Z.A.P. aufgenommen. Hochgeschwindigkeits-Recording quasi, der Vorteil einer zurückgefahrenen Instrumentierung. Nur „Die Sonne lacht“ wird mit Schlagzeug und Streichern auf Tempo gebracht. Sonst dominiert die traute, instrumentale Zweisamkeit von Klavier und Gitarre. Eingespielt wurde live, dass heißt nicht im Schichtsystem einzelne Parts übereinander gestapelt. Das erklärt die gegenseitige Bezugnahme der Instrumente. Wittchows Stimme fühlt sich in diesem Umfeld hörbar wohl. Er kann sich sensibel zurücknehmen („Weiter“) oder röhrig-befreit loslegen („Einsamkeit mach’s gut“). Wittchows Band „Dream Diver“ pausiert zur Zeit erst einmal auf dem Abstellgleis – „kreative Schaffenspause“ heißt das dann im Musikerjargon. „Ruben“ hat sich zum Vollzeitjob entwickelt. „Flyer gestalten, Promotion, Gigs organisieren. Unser langjähriger Freund und jetzt Bandmanager Matthias Neumann ist da wirklich eine große Hilfe und Stütze.“ Schließlich muss auch geprobt werden. Diszipliniert geht es jeden Tag ab 9 Uhr in den Proberaum. Wittchow baut das Grundgerüst der Songs und bringt es in den Proberaum, wo Ersthörer Haupt gefragt ist. Wird der Song „abgesegnet“, wird weiter an den Songs geschraubt, bis sie abgerundet und für den Hörer begreifbar sind. Am Freitag werden sie außer ihren Songs auch eine Handvoll Coverversionen vortragen. Im „Ruben“-Gewand wird dann Liedgut von U2, Bill Withers und The Police auf die Bühne gebracht. Christoph Henkel Ruben morgen 21 Uhr im Waldschloss.

Christoph Henkel

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