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Kultur: Über die größte Fälscheraktion

Film kommt ab März ins Kino / Drehorte waren Potsdam und Wien

Der Film „Der Fälscher“ über die Fälscherwerkstatt im KZ Sachsenhausen bei Oranienburg kommt im März in die Kinos. Der Streifen werde bundesweit am 15. März starten, sagte gestern ein Sprecher der zuständigen Agentur.

Der Film beruht auf den Erinnerungen von Adolf Burger, einem von rund 140 KZ-Häftlingen, die zur Beteiligung an der größten Fälscheraktion der Geschichte gezwungen worden waren. Auf Geheiß des Nazi-Regimes mussten sie zwischen 1942 und 1945 im Konzentrationslager Sachsenhausen rund 134 Millionen falsche englische Pfund-Noten, englische Briefmarken und einige US-Dollars herstellen.

Mit den „Blüten“ wollten die Nazis Edelsteine und Devisen kaufen, aber auch durch massives Verbreiten der Fälschungen die Währung etwa in England destabilisieren. Drehorte für die 4,2 Millionen Euro teure Produktion unter der Regie von Stefan Ruzowitzky („Anatomie“) waren unter anderem Studio Babelsberg in Potsdam und Wien. Im Mittelpunkt des Films steht der Konflikt zwischen Salomon Sorowitsch (Karl Markovics), dem Ganoven und Gigolo, und Adolf Burger (August Diehl).

Die Schrecken des KZ erleben die beiden im Fälscherkommando nur mittelbar. Denn in ihren Baracken gebe es saubere Arbeitsräume mit Musikberieselung und gutes Essen, heißt es in der Filmbeschreibung der Produktionsfirma magnolia Film (Hamburg). Während sich Sorowitsch mit dem Regime arrangiere, sabotiere Burger die Arbeit.

„Viel ist bekannt über Auschwitz, aber kaum einer weiß, dass die Nazis nicht nur Mörder, sondern auch miese Geldfälscher waren“, erzählte der 1917 geborene und heute in Prag lebende Burger. Die 144 jüdischen Gefangenen, die zur Beteilung an dem „Unternehmen Bernhard“ gezwungen worden waren, seien als „Geheimnisträger“ komplett abgeschottet vom übrigen Lager gewesen. Wie die anderen Gefangenen in der Fälscherwerkstatt hatte auch Burger damals gedacht, niemals lebend heraus zu kommen. Tatsächlich hatten die im Februar 1945 ins andere KZ verlegten Häftlinge nur durch die Wirren der letzten Kriegstage die Befreiung erlebt. Ihre „Liquidierung“ war kurz zuvor bereits beschlossen worden. Den Verleih des Kinofilms übernimmt nach Auskunft der Agentur die Universum Film GmbH (München). Nähere Angaben über die Zahl der Kopien zum Kinostart und den Ort der Premiere machte der Sprecher zunächst nicht. dpa

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