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Kultur: Veto gewann beim Saturday Fight Club

Drei Bands. Jeweils 45 Minuten.

Drei Bands. Jeweils 45 Minuten. Und das Publikum entscheidet. So sieht das Konzept des Saturday Fight Clubs aus, der mittlerweile ins vierte Jahr geht. Unbekannte Bands der Region versuchen sich hier für das Finale des Landesrockwettbewerbs Brandenburg zu qualifizieren. Im gut gefüllten Lindenpark ging der Saturday Fight Club jüngst in die zweite und letzte Vorrunde. Dabei waren: „Carpe Diem“, „Veto“ und „Missmatch“. Den Anfang machten Carpe Diem aus Berlin. Die Vier in Standardbesetzung scheinen sich allerdings noch nicht auf einen Stil geeinigt zu haben und so gab es einen zeitweilig allzu bunten Mix aus Punk und Ska. Große Teile des Publikums zogen bald den Biergarten des Lindenparks dem Konzert vor, obwohl Sänger Florian Wieler mit seiner tiefen, rauen Bluesstimme die simplen Melodien durchaus aufwertete. Die nächste Band, Veto, hatte sich festgelegt: auf Punk. Ohne Kompromisse, aber auch ohne großen musikalischen Anspruch. Als die vier jungen Potsdamer mit Bier und Instrumenten die Bühne enterten, tobte die mitgebrachte Hausmacht. Die schien ihre Freude an Texten wie „Remember Stalingrad, unbesiegbar seid ihr nicht, Remember Stalingrad, ein Schlag in euer Gesicht“ zu haben, und so wurde lauthals mitgesungen. Mit treibenden Rhythmen und simpler Hau-Drauf-Lyrik, schafften die vier es am Ende, große Teile des Lindenparks in Bewegung zu bringen. So war es auch nicht verwunderlich, dass den ständig falschen Tönen von Leadgitarrist „Perle“ und Bassist „Trani“ kaum Beachtung geschenkt wurde. Eine Band stand noch aus: Missmatch aus Berlin. Die drei Monate alte Gruppe rockte mit Routine und eingängigen Melodien. Die Musik überrollte, denn mächtige Gitarren und ein kreativ, wie exaktes Schlagzeugspiel machten richtig Druck. Darüber die vielseitige Stimme von Sängerin Luise, die es in einem Lied, begleitet nur von einer Akustikgitarre, das erste Mal an diesem Abend schaffte, das Publikum zum schweigenden Zuhören zu bewegen. Dann die Ergebnisse: Carpe Diem kamen auf Platz drei. Missmatch auf zwei und Veto gewannen den Vorausscheid mit zehn Stimmen Vorsprung – und treten nun im Finale an. Philipp Rothmann

Philipp Rothmann

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