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Kultur: Von Musiktheater zu Musiktheater

Es ist der erste Schritt. Wenn alles nach Plan läuft, wird in zwei Jahren eine Straße „Historische Theater“ durch Europa führen: von Dänemark durch Deutschland bis hinunter nach Italien.

Es ist der erste Schritt. Wenn alles nach Plan läuft, wird in zwei Jahren eine Straße „Historische Theater“ durch Europa führen: von Dänemark durch Deutschland bis hinunter nach Italien. Ein Abstecher ist über die Niederlande nach England geplant. Am Freitag wurde in Potsdam die erste Etappe der „Europastraße Historische Theater“ vorgestellt. Im Schlosstheater im Neuen Palais, das Teil dieses von der Europäischen Union geförderten Projekts ist.

Diese erste Etappe, das ist die so genannte Deutschland-Route, wie Carsten Jung von Perspectiv, der Gesellschaft der historischen Theater in Europa, sagte. Die Route verläuft von Mecklenburg-Vorpommern durch Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. Zwölf Theater sind auf dieser Strecke verzeichnet, darunter auch das Potsdamer Schlosstheater, das Friedrich der Große von 1763 bis 1769 erbauen ließ. Ziel der „Europastraße Historische Theater“ soll es sein, so Jung, ein Netzwerk zu schaffen, in dem sich Betreiber von historischen Häusern europaweit austauschen. Doch soll dieser Austausch am Anfang weniger den künstlerischen Aspekt betreffen. „Erhalt, Restaurierung, sinnvolle Nutzung und Erforschung sind Probleme, mit denen jedes historische Theater konfrontiert wird“, sagte Jung. Einmal pro Jahr sollen die Betreiber der zwölf, auf der Deutschland-Route aufgezeigten Theater zu einem Symposium zusammenkommen. Im Jahr 2009, nachdem auch die Nordische Route, die Kanal-Route nach England und die Italien-Route eröffnet worden sind, ist eine europaweite Konferenz geplant.

Die Touristen werden über ein Faltblatt über die Theater unter anderem in Putbus, Gotha, Bayreuth und Schwetzingen informiert. Doch vor einer geplanten Reise entlang der Theater-Route muss bei manchen Häusern telefonisch nach einer Vereinbarung für die Besichtigung nachgefragt werden. Ein Manko, wie Jung zugeben musste. „Doch wir hoffen, dass sich dies im Laufe der Entwicklung der Europastraße verbessern wird.“

Auch wenn der künstlerische Austausch noch nicht auf der Tagesordnung der nun vernetzten Theater steht, hat sich die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten auf die Geschichte der Aufführungspraxis im Potsdamer Schlosstheater besonnen. Im kommenden Jahr werden unter „La Pastorale a Sanssouci“ musikalischen Szenen vom Hof des Preußenkönigs uraufgeführt. Dirk Becker

Dirk Becker

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