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Potsdam-Mittelmark: 2000 Arbeitslose weniger Deutliche Zeichen der

Konjunktur in Mittelmark

Potsdam-Mittelmark - Die Arbeitslosenzahl in Potsdam-Mittelmark ist seit Jahresbeginn deutlich zurückgegangen. Während im Januar noch 12 189 Personen arbeitslos gemeldet waren, waren es im Juli nur noch 10 182 - ein Rückgang um 2007 Personen oder 16,5 Prozent. Über dieses Zahlen informierte Bernd Schade, Geschäftsführer der Geschäftsführer der Mittelmärkischen Arbeitsgemeinschaft zur Integration in Arbeit (Maia) gestern auf einer Pressekonferenz. Die Arbeitslosenquote betrage aktuell 9,3 Prozent und liege deutlich unter dem Vorjahresniveau (11,2 Prozent).

Noch besser sei die Arbeitslosenquote mit 8,9 Prozent im Juni gewesen, sagte Schade. Im Juli hätten sich jedoch viele Schulabgänger erst einmal arbeitslos gemeldet – eine bundesweite Erscheinung. Hinzu komme das Ende der Spargelernte, bei der 250 Mittelmärker zeitweise beschäftigt waren. In der Obsternte würden derzeit noch 66 Langzeitarbeitslose eingesetzt. „Die Dimension wie beim Spargel werden wir jedoch nicht erreichen“, so Schade.

Generell bleibe der Trend auf dem Arbeitsmarkt jedoch positiv. Im Vergleich zum Landesdurchschnitt mit einer Arbeitslosenquote von 14,8 Prozent stehe der Landkreis ausgezeichnet. Hauptgrund dafür sei die Lagegunst im Umfeld Berlins. „Selbst von Wiesenburg aus ist man mit dem Regionalexpress in einer Stunde in Berlin-Hauptbahnhof.“ Immer mehr Menschen seien bereit, auch solche Anfahrtswege auf sich zu nehmen.

Immer noch profitieren ALG-I-Empfänger stärker von der verbesserten Lage am Arbeitsmarkt als ALG-II-Empfänger, die bereites länger als zwölf Monate arbeitslos sind. Nach wie vor sei es so, dass Menschen, die erst einige Wochen oder Monate arbeitslos sind, viel schneller den Weg ins Berufsleben zurückfinden, so Schade. Der Abstand zwischen den von der Arbeitsagentur betreuten ALG-I-Empfängern und den von der Maia betreuten ALG-II-Empfängern habe sich jedoch etwas verringert. Erstmals in ihrer zweieinhalbjährigen Geschichte habe die Maia auch bei ihren Kunden im Mai und Juni einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosenzahl verzeichnet. Ob die Personen, die nun eine Arbeit aufgenommen haben, damit auch ihren Lebensunterhalt bestreiten können oder weiter Anspruch auf aufstockende Leistungen der Maia haben, könne jedoch noch nicht abschließend beurteilt werden.

Besonders erfreulich sei laut Schade, dass die Arbeitslosigkeit in der Gruppe der unter 25-jährigen ALG-II-Empfänger am stärksten zurückgegangen ist: Im Vergleich zum Vorjahresmonat hat sich die Zahl der von der Maia betreuten arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren um 43,9 Prozent verringert. Das sind 491 Jugendliche. „Neben der konjunkturellen Belebung zahlen sich hier auch die verstärkten Bemühungen der Maia um diese Zielgruppe aus“, so Schade.

In Potsdam-Mittelmark empfangen mittlerweile 63 Prozent aller Arbeitslosen ALG-II – das heißt, sie werden von der Maia betreut. Ein besonders wirksames Instrument der Maia seien derzeit Eingliederungszuschüsse die für Arbeitgeber gezahlt werden, wenn sie Personen aufnehmen, die schon über drei Jahre arbeitslos, behindert oder über 55 Jahre alt sind. Deshalb habe man das Budget dafür jetzt auf 2,5 Millionen Euro aufgestockt. So genannte Ein-Euro-Jobs gab es im Landkreis mit Stand vom Juli 1382 – das sind knapp sechs Prozent weniger als im Vorjahr. ABM-Stellen waren es nur noch 42. Hagen Ludwig

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