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Potsdam-Mittelmark: Abschied von Kameralistik in Schwielowsee

Schwielowsee - Neue Wege bei der Haushaltsführung will die Gemeinde Schwielowsee gehen. Schrittweise soll die Kameralistik durch die in der Wirtschaft übliche Bilanzierung abgelöst werden.

Schwielowsee - Neue Wege bei der Haushaltsführung will die Gemeinde Schwielowsee gehen. Schrittweise soll die Kameralistik durch die in der Wirtschaft übliche Bilanzierung abgelöst werden. Ein entsprechender Beschluss steht auf der Tagesordnung der nächsten Gemeindevertretersitzung (Mittwoch, 19 Uhr, Rathaus Ferch). Damit will man eine Vorreiterrolle übernehmen. Denn auch auf Landesebene wird derzeit die Einführung eines neuen kommunalen Finanzmanagement geplant, voraussichtlich ab 2008 soll es schrittweise in den Kommunen eingeführt werden. Was für jeden Buchhalter in einem Unternehmen gängige Praxis ist, soll dann in Rathäusern Einzug halten: die doppelte Buchführung in Konten – kurz Doppik – mit einer Darstellung von Soll und Haben. Die Doppik ermöglicht erstmalig einen vollständigen Überblick über das Vermögen einer Kommune und macht den tatsächlichen Verbrauch öffentlicher Ressourcen sichtbar. In einer Eröffnungsbilanz erscheinen alle Vermögensbestände: Grundstücke, Straßen, Rücklagen. Die erstmalige Erfassung ist aufwändig, doch wird in der jährlichen Fortschreibung der Erhalt oder der Verbrauch der Ressourcen sichtbar. Durch Doppik kann so deutlich gemacht werden, wo Wertschöpfung und wo Konsumierung stattfindet. Beispiel Straßenbau: Durch Instandsetzung erhöht sich der Wert einer Straße nicht, wohl aber durch einen Ausbau. Das Land bietet den Kommunen derzeit an, sich für Modellprojekte zu bewerben. Über 30 Bewerbungen soll es geben, darunter aus Stahnsdorf und Kleinmachnow. Die Teilnahme an einem solchen Modellprojekt lehnte der Hauptausschuss von Schwielowsee allerdings mehrheitlich ab, da der Umfang der Förderung und die für die Gemeinde entstehenden Kosten völlig unklar sind. Stattdessen will man gemeinsam mit der Softwarefirma Kommunale Informationssystem Kemnitz das Neuland betreten. Modulweise soll Doppik im Haushalt eingeführt und auf ihre Sinnhaftigkeit geprüft werden. Kämmerin Ute Neumann rechnet bis 2007 mit Kosten von 90000 Euro. Ob die Vorteile ausreichen, um die Gemeindevertreter von der Ausgabe zu überzeugen, bleibt abzuwarten. HKX

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