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Potsdam-Mittelmark: Abschied von überhöhten Preisen

Landesbank Berlin schaltet sich in Vermarktung der Heilstätten ein / Interessent aus Gesundheitsbranche

Landesbank Berlin schaltet sich in Vermarktung der Heilstätten ein / Interessent aus Gesundheitsbranche Beelitz · Heilstätten - Die Landesbank Berlin will bis Mitte nächsten Jahres möglichst viele der unverkauften Immobilien in Beelitz-Heilstätten vermarkten. Im Ergebnis eines Spitzengesprächs zwischen der Bank, dem Insolvenzverwalter und Vertretern der Stadt Beelitz sei eingeräumt worden, dass frühere Preisvorstellungen nicht umsetzbar seien, sagte der Heilstätten-Beauftragte der Beelitzer Stadtverwaltung, Gerd Ohligschläger, gestern gegenüber den PNN. Mehrere Interessenten hatten in der Vergangenheit von ihren Kaufabsichten Abstand genommen, weil die Preise für die verfallenen Sanatoriumsgebäude zu hoch waren. Insolvenzverwalter und Hauptgläubiger hatten sich zudem nicht aktiv um den Verkauf bemüht. „Dass sich die Landesbank nun aktiv in die Vermarktung einschalten will, ist eine neue Qualität“, betonte Ohligschläger. Die neue Zielstellung stehe im Zusammenhang mit dem für Ende 2006 geplanten Verkauf des Landesbank Berlin. Sie ist mit der Landesbank Hessen-Thüringen Hauptgläubiger der insolventen Beelitz-Heilstätten GmbH & Co KG – die Roland-Ernst-Tochter ging im März 2001 in Konkurs. Die Landesbank Berlin nimmt in dem Insolvenzverfahren auch die Interessen der Landesbank Hessen-Thüringen wahr. Nach jahrelangem Stillstand und Verfall drängte die Stadt Beelitz auf ein Gespräch mit den Verantwortlichen, das am Montagabend stattfand. Das mit 200 Hektar größte Flächendenkmal Brandenburgs wurde um 1900 als Lungenheilstätte errichtet und 1995 von der Landesversicherungsanstalt Berlin an Roland Ernst verkauft. Ohligschläger zeigte sich nach dem Gespräch optimistisch, dass die begonnene Entwicklung des nordöstlichen Sektors fortgesetzt werden kann: Bis Mitte 1998 entstand im Gebäude der einstigen Männer-Lungenheilstätte eine neurologische Rehaklinik. Ende 2001 wurde nebenan in einem Neubau die Reha für Kinder und Jugendliche eröffnet. Jetzt gebe es einen neuen Interessenten aus der Gesundheitsbranche, der Interesse am Kauf des Bereichs der ehemaligen Frauen-Lungenheilstätte im etwa 40 Hektar großen, nordwestlichen Sektor der Heilstätten habe. Hier befindet sich auch das vom Verfall besonders betroffene Chirurgiegebäude. Ohligschläger: „Es besteht der Wunsch, eine Einrichtung für Suchtprävention, Rehabilitation und Pflege zu etablieren.“ Auch der Beelitzer Bauunternehmer Thomas Schielicke will sich in die weitere Gestaltung der Heilstätten einbringen: Er hatte eines der denkmalgeschützten Gebäude bereits zum Landhotel Gustav ausgebaut und will die Hotelkapazitäten nun mit dem Kauf des Heizhauses Nord erweitern. Die Stadt Beelitz wolle eine Fläche am Bahnhof erwerben, um einen Park & Ride-Parkplatz einzurichten. Keine Einigung gibt es, wie der dramatische Verfall der Gebäude aufzuhalten ist. „Von den Hauptgläubigern gibt es keinerlei Bereitschaft, in Vorleistung zu gehen“, bedauert Ohligschläger. Henry Klix

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