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Potsdam-Mittelmark: Alpina verjüngt Park in Kaliningrad

Die Stahnsdorfer Landschaftsbaufirma stellt die historische Gartenanlage „Luisenwahl“ wieder her

Die Stahnsdorfer Landschaftsbaufirma stellt die historische Gartenanlage „Luisenwahl“ wieder her Stahnsdorf - In diesem Jahr feiert Kaliningrad sein 750-jähriges Bestehen. Das Jubiläum geht auf die 1255 durch den Deutschen Orden errichtete Burg Königsberg zurück. Das Land Brandenburg ist mit dem russischen Oblast Kaliningrad durch einen Partnerschaftsvertrag verbunden. Wie der Referatsleiter für die GUS-Staaten in der Brandenburgischen Staatskanzlei, Helmut Domke, die PNN informierte, trägt es von einer Sommeruniversität der Viadrina über einen Workshop zum Tourismus bis zu einem Fußballturnier der Brandenburgischen Sportjugend vielfältig zu den Jubiläumsveranstaltungen teil. Wichtigstes Vorhaben ist jedoch die Wiederherstellung der „Luisenwahl“, eines 23 Hektar großen historischen Parks im nordwestlichen Stadtteil Hufen. Dafür wurde der Stahnsdorfer Wolf-Dieter Huhn von der International Infrastructure Agency Ltd. als Projektkoordinator eingesetzt. Die Entwurfsplanung lag in den Händen der auf Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau spezialisierten Alpina AG Stahnsdorf. Sie wird gemeinsam mit dem kommunalen Kaliningrader Unternehmen „Oselenitjel“ auch die Arbeiten ausführen. Sie sollen noch im Jubiläumsjahr abgeschlossen werden. Der Park war 1786 durch den Königsberger Polizeipräsidenten und Oberbürgermeister Theodor von Hippel als Englischer Garten angelegt worden. Nachbesitzer Gottfried Busold schmückte ihn mit Parkarchitekturen und ließ das vorhandene Bachtal romantisch gestalten. Nach seiner Frau benannte er den Park „Luisenwahl“ und das Bachtal nach der Tochter „Julchental“. Der preußische König Wilhelm I. erwarb 1872 das Gelände und öffnete es für die Allgemeinheit. Es überstand den Zweiten Weltkrieg und diente dann den Bewohnern als „Zentralpark Kaliningrad“ für die Naherholung. Die Landschaftsbauer von Alpina wollen die historischen Strukturen des Parks wieder sichtbar machen, erläuterte Geschäftsführer Peter Herrmann den PNN. Dazu gehören die Wiederherstellung des alten Wegeverlaufs, die Beseitigung des Wildwuchses und Freistellung der Solitäre (markante Einzelbäume), Neupflanzungen, Erneuerung von Rasenflächen und die Reparatur der beiden Parkbrücken. Eingefügt wird eine Sommerbühne, die in modernen Formen die Architekur eines klassischen Musikpavillons wiederaufnehmen soll. Neben den materiellen Leistungen von Alpina und der Baumschule Lorberg Tremmen/Kleinziethen, die Pflanzen liefert, haben die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), die Stiftung des Versandhändlers Werner Otto und der Landtag Brandenburg Mittel für die etwa 230 000 Euro teure Erneuerung der Luisenwahl bereitgestellt. Weitere Spenden sind erwünscht, um auch den Aufbau der Sommerbühne zu finanzieren. (Kontakt über Tel. 030/67198041). Laut Wolf-Dieter Huhn bieten sich in der aufstrebenden Region für mittelmärkische und brandenburgische Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten der wirtschaftlichen Kooperation, die noch zu wenig genutzt werden. Neben landwirtschaftlichen und industriellen Projekten zählt dazu die Wiedergewinnung von Bau- und Gartendenkmalen, um Städte wie Klaipeda (Memel), Sowjetsk (Tilsit) oder Tschernjachowsk (Insterburg) und die Ostseeküste mit den einst mondänen Bädern Swetlogorsk (Rauschen) und Zelenogradsk (Cranz) für den Tourismus aufzuwerten. Von ersten Ansätzen dazu werden sich die Gäste der Jubiläumsfeierlichkeiten überzeugen können, die am kommenden Wochenende ihren Höhepunkt erleben. Sie beginnen am Freitag mit einem historischen Festumzug „Eine Stadt - eine Geschichte“. Am Sonnabend stehen sie unter dem Motto „Russische Stadt im Zentrum Europas“, für den Sonntag wurde „Kaliningrad - Treffpunkt zwischen Russland und Europa“ als Thema gewählt. Auch der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder hat seinen Besuch angesagt. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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