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Potsdam-Mittelmark: Am Ende befriedigend

Engpass an Schulplätzen optimal behoben

Nuthetal - Zum Jahreswechsel von 1997 zu “98 ging es in der damaligen Gesamtschule „Otto Nagel“ Bergholz-Rehbrücke hoch her. Es wurde Einzug gehalten, denn nach zähem Kampf und endlosen Diskussionen war es gelungen, einen dringend erforderlichen Anbau zu errichten.

Der Schulstandort Bergholz-Rehbrücke war schon immer mit Problemen belastet. Schon 1935 war in der „Potsdamer Tageszeitung“ zu lesen, dass die beengten Verhältnisse in der alten Schule den Neubau eines Schulgebäudes erforderlich machten. Soweit kam es jedoch nie. Bereits an zwei Standorten in der Bergholzer Schlüterstraße wurde zu dieser Zeit unterrichtet, u.a. in der roten Backsteinschule von 1894 neben der Kirche. Erst 1969 baute die Gemeinde am Andersenweg einen Neubau, der aber schon in der Planungsphase als zu klein erkannt wurde. „Entweder ihr nehmt die Schule oder es gibt gar keine", soll es damals gegenüber dem Lehrerkollegium geheißen haben, das die vermeintliche Fehlplanung kritisiert hatte. 16 Räume hatte diese Schule, aber 20 Klassen mussten in der zweizügigen, zehnklassigen Polytechnischen Oberschule damals untergebracht werden. Nur unter gleichzeitiger Auslastung von Turnhalle, dem alten Schulgebäude in der Schlüterstraße und der Entsendung einer Klasse zum „Unterricht in der Produktion“ konnte der Ablauf gesichert werden. Einschulungsfeiern fanden in der Turnhalle statt, weitere Feste im Saal des heutigen Deutschen Institutes für Ernährungsforschung, wo auch das Schulessen ausgeteilt wurde.

Als nach der Wende die Gartenstadt Am Rehgraben entstand und immer mehr Familien nach Bergholz-Rehbrücke zogen, wurde es noch enger. Container mit zwei Klassenräumen wurden angemietet und hinter dem damaligen Heizhaus aufgestellt. Hortkinder waren an drei Standorten untergebracht, sogar im heutigen Service-Center der Gemeindeverwaltung. Um einen Erweiterungsbau wurde in der Gemeindevertretung heftig gerungen. Die Finanzierung gestaltete sich bei bereits mehreren aufgenommenen Krediten der Gemeinde schwierig. Die Gemeinde fand in der Gesellschaft KINITOS einen Zwischendarlehensgeber. Ein umstrittenes Verfahren.

Am 6. Juni 1997 wurde schließlich der Grundstein gelegt, am 5. Januar 1998 nahmen die Kinder ihre neue Schule in Besitz. Umgezogen wurde in Weihnachtsferien. Im selben Jahr wurde das Heizhaus zur Aula umgebaut. Mittagsversorgung und eine Lehrküche fanden Platz. Insgesamt kosteten die Baumaßnahmen 3,75 Millionen Euro. 2001 wurde auch noch die Turnhalle für 305 000 Euro saniert und die Kleinsportanlage mit Fördergeld und Eigenmitteln der Gemeinde ausgebaut. Doch wegen sinkender Schülerzahlen in der Sekundarstufe drohten der Schulbau zur Investruine degradiert zu werden. Für die 7. Jahrgangsstufe konnte keine Zweizügigkeit mehr gesichert werden, so dass die Einrichtung als Gesamtschule geschlossen wurde. Der aufwendig ausgestattete Chemieraum wurde kaum mehr genutzt. 2005 wurde an gleicher Stelle eine Grundschule gegründet, in der heute 250 Kinder lernen. Der Hort zog unter das Schuldach, was 100 Kindern die Betreuung nach Unterrichtsschluss sicherte. Ursprünglich sollte die Kita „Anne Frank“ im Eichhörnchenweg um einen Hortbereich mit sechs Gruppenräumen erweitert werden sollen. Dieses Geld konnte sich die Gemeinde sparen. „Ich finde es faszinierend, dass aus vielen Engpässen im Endeffekt optimale Bedingungen entstanden sind“, fasst Birgit Schönfeldt die Ereignisse aus heutiger Sicht zusammen. Ute Kaupke

Ute Kaupke

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