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Potsdam-Mittelmark: Arbeitslose wieder als Erntehelfer

Hartz-IV-Behörde knüpft an erfolgreiches Projekt des Vorjahres an

Potsdam-Mittelmark - Auch während der bevorstehenden Erntesaison sollen in Potsdam-Mittelmark wieder Langzeitarbeitslose als Erntehelfer eingesetzt werden. Damit wolle man an den erfolgreichen Start dieses Projektes im vergangenen Jahr anknüpfen, teilte die mittelmärkische Hartz-IV-Behörde Maia der Presse mit.

Die Vermittlung der Erntehelfer an die Betriebe erfolgt erneut über das Potsdamer Unternehmen Agrotime. Projektleiter Dirk Johl ist optimistisch: „Wir konnten im vergangenen Jahr 480 Kräfte in unseren Pool aufnehmen und davon 232 in Arbeit bringen, die alle freiwillig dabei waren."

Nach der Einstellung der Erntehelfer fungiert der Agrotime-Projektleiter als zentraler Ansprechpartner für die Landwirte, die somit von organisatorischen Aufgaben entlastet werden. Der Projektleiter organisiert auch, dass die Menschen zur Arbeit kommen – Mitfahrgelegenheiten werden vermittelt, selbst ein Fahrdienst ist möglich. Aber auch die weitere gezielte Qualifizierung der Arbeitnehmer gehört zum Aufgabenprofil von Agrotime.

Die Bemühungen hatten Erfolg: Weniger als zehn Prozent haben im Jahr 2006 die Arbeit in den landwirtschaftlichen Betrieben abgebrochen. 150 der Erntehelfer haben sich bereits wieder für die beginnende Saison gemeldet. „Dies zeigt, dass die Arbeit körperlich anstrengend ist, aber man es durchaus packen kann“, so der Projektleiter. Zudem werde eine Arbeitnehmerhilfe gezahlt

Auch 32 Arbeitgeber aus dem Vorjahr sind wieder mit dabei. Sie suchen neben Erntehelfern auch Verkaufspersonal, Lager- und Transportarbeiter sowie Kommissionäre. Insgesamt sollen diesmal 500 freiwillige Erntehelfer gewonnen werden, mindestens 250 Arbeitsaufnahmen sind fest geplant. Dafür ist auch ein zusätzliches Büro in Brandenburg an der Havel eröffnet worden, da die dortige Hartz-IV-Behörde nun ebenfalls in das Projekt eingestiegen ist.

Anfang des Jahres hatte die Bundesregierung erklärt, dass sie an der Erntehelfer-Regelung festhalten werde. Sie sieht vor, dass mindestens zehn Prozent der rund 320 000 ausländischen Saisonarbeiter bei der Weinlese, Spargel- oder Obsternte durch deutsche Arbeitslose ersetzt werden müssen. Nach einer Analyse der Bundesagentur für Arbeit hatten im Unterschied zu Potsdam-Mittelmark bundesweit nur gut die Hälfte der inländischen Erntehelfer bis zum Ende der vereinbarten Arbeitzeit durchgehalten.

Interessenten aus Potsdam-Mittelmark und Brandenburg/Havel können sich unter Tel. (0331) 740 42 60 (Potsdam) oder (03381) 209 99 44 melden. Kunden der Maia und der Arge Stadt Brandenburg werden gebeten, sich an ihren persönlichen Ansprechpartner zu wenden.Hagen Ludwig

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