zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Auf unruhiger See die Hand fest am Steuer

Ulrich Burth wird 65 und gibt die Leitung der Biologischen Bundesanstalt ab

Ulrich Burth wird 65 und gibt die Leitung der Biologischen Bundesanstalt ab Kleinmachnow - Das Schiff liegt auf Reede und der Kapitän muss von Bord, bevor der Hafen erreicht ist. Das hätte sich Prof. Ulrich Burth vor zehn Jahren nicht träumen lassen, dass er nach langen Kämpfen den Standort Ost der Biologischen Bundesanstalt (BBA) nicht in eine sichere Zukunft begleiten kann. Aber die Forschungseinrichtung wurde vor dem Kentern bewahrt. In dieser Zeit hat es mit Ulrich Burth über Jahre einen besonnenen Steuermann gegeben, der den Wellenschlägen von links und rechts auszuweichen vermochte und dabei das Schiff auf Kurs hielt. Heute wird er 65 Jahre alt. Der aus Schwerin stammende studierte Phytopathologe und begeisterte Feizeitsegler hat in der Wende die Leitung des damaligen Instituts für Pflanzenschutzforschung Kleinmachnow übernommen. Er wurde von der Belegschaft als neuer Leiter gewünscht und von der noch existierenden Akademie der Landwirtschaftswissenschaften bestätigt. Mit viel Einsatz und Geschick gelang ihm die Rückbenennung in Biologische Zentralanstalt, wie sie vor 1970 hieß, um die Einrichtung in Brandenburg auf die hoheitlichen Aufgaben bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln zu konzentrieren. An der Umstrukturierung und Zusammenführung der Pflanzenschutzforschung mit der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Berlin und Braunschweig hatte er großen Anteil. 1991 wurde Ulrich Burth vom Bundespräsidenten zum Leiter der Außenstelle der BBA in Kleinmachnow berufen. Burth arbeitete zu DDR-Zeiten an praxisnahen Lösungen bei der Bekämpfung von Schadpilzen und der Vermeidung von Resistenzen im Pflanzenschutz. Heute sind integrierter Pflanzenschutz und Ökologisierung der Landwirtschaft die Schlagwörter in der Pflanzenschutzforschung. Nichtchemische Verfahren und natürliche Regelmechanismen sollen gefördert, Nützlinge und Gegenspieler von Schädlingen geschützt werden, um den chemischen Pflanzenschutz zurückzudrängen. Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln soll der Erzeugung gesunder und unbelasteter Ernteprodukte dienen. Diese Zusammenhänge zwischen Pflanzenschutz, Verbraucherschutz und Umweltschutz werden weiter in Kleinmachnow erforscht. Axel C. W. Mueller Der Autor ist Mitarbeiter der Biologischen Bundesanstalt in Kleinmachnow.

Axel C. W. Mueller

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false