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Potsdam-Mittelmark: Bäume als Symbol des Lebens

Ferienspaß für Kinder aus der Tschernobyl-Region

Ferienspaß für Kinder aus der Tschernobyl-Region Wilhelmshorst/Seddin – In der vergangenen Woche herrschte ungewohnt munteres Treiben in der Heimvolkshochschule Seddin – wo sonst Erwachsene den Neuigkeiten ihres Berufes nachspüren, quirlten 30 Kinder der Wilhelmshorster Tschernobylaktion aus Weißrußland und erholten sich bei Sport und Spiel von der andauernden Strahlenbelastung in ihrer Heimat. Eine Woche waren sie zusammen als Gruppe, bevor sie am vergangenen Wochenende jeweils zu zweit in Gastfamilien gingen , die sie weitere 14 Tage nach bestem Vermögen verwöhnen und umsorgen. Mit viel Elan nahmen die Kinder in der Heimvolkshochschule an der Aktion „5000 mal Zukunft“ teil, einem multikulturellen Kunstprojekt. Es geht um die Gestaltung von Bäumen in ihrer vielfältigen Art durch deutsche und weißrussische Kinder. Erstaunlich, was man mit dem Begriff Baum bei Kindern für Assoziationen wecken kann: in eine Richtung Blätter, Äste, Holz, Möbel und so weiter, aber in einer anderen: Natur – Umwelt – Verantwortung. Damit war man schon bei dem eigentlichen und schlimmen Anlass des Hierseins der Kinder. Denn vor 18 Jahren wurden Menschen ihrer übertragenen Verantwortung nicht gerecht und es kam zu der verheerenden Katastrophe, unter der Unschuldige noch heute zu leiden haben. Die Kinder fertigten Bäume als Naturcollagen, andere entstanden als Zeichnungen oder Scherenschnitte - anhand derer sah man, dass eine Zeitung auch nach ihrem eigentliche „Leben“ durchaus noch sinnvoll verwendbar ist. Die Hauptarbeit waren aber zwei große und gleiche Bäume in Form einer Wandkeramik, wovon eine die Seddiner Heimvolkshochschule und die andere die Gomeler Schule Nr. 7 bekommt, in der die jetzigen Ferienkinder sonst ihre Schulzeit verbringen. Für diese anspruchsvolle Aktion haben sich die Wilhelmshorster das „atelier of art“ aus Wildenbruch zur Verstärkung geholt. Genau nach dem Entwurf sind die Einzelteile geformt, nun werden sie zweifach gebrannt, glasiert und montiert. In zwei Wochen, kurz vor der Abfahrt der Kinder, wird das Kunstwerk fertig – gespannt darauf sind nicht nur die Betreuer der Aktion. Klaus-P. Anders

Klaus-P. Anders

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