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Potsdam-Mittelmark: Beelitz bleibt beim Kurs auf Landesgartenschau

Bürgermeister und Stadtverordnete wollen Konzept ohne Werder weiter verfolgen / Werders SPD wäre gern dabei gewesen

Beelitz / Werder (Havel) - Auch ohne Werder nimmt die Stadt Beelitz weiter Kurs auf die Landesgartenschau 2013. Wie Bürgermeister Thomas Wardin (SPD) gestern den PNN sagte, liege bereits ein entsprechendes Konzept vor, das am kommenden Montag öffentlich auf einer Sondersitzung des Hauptausschusses besprochen werden soll (18.30 Uhr im Rathaus). Eine endgültige Entscheidung werden die Stadtverordneten wahrscheinlich am 28. Januar fällen.

Ausgearbeitet wurde das Konzept in Zusammenarbeit mit dem Gartenschauexperten Prof. Klaus Neumann. Eine Hauptkulisse soll demnach der sanierte Beelitzer Wasserturm und der ihn umgebende Park werden. Damit würden man sich in Übereinstimmung mit überregionalen Plänen befinden. Wie berichtet, soll mit Hilfe von EU-Fördermitteln von Beelitz bis Trebbin eine touristische Achse durch den Nuthe-Nieplitz-Naturpark entwickelt werden. Als „Eingangstore“ und Informationszentren des Naturparks sind der Beelitzer Wasserturm und das einstige Trebbiner Bahnhofsgebäude geplant. „Eine Neugestaltung des Wasserturm-Bereichs wäre also mit Sicherheit nachhaltig“, sagte Bürgermeister Wardin. Weitere Kulissen könnten die denkmalgeschützten Beelitzer Heilstätten mit ihren historischen Parkanlagen und der Mühlenfließ-Bereich an der Altstadt sein.

Auch die Mehrheit der Stadtverordneten möchte die Laga-Pläne nicht aufgeben. „Wir sollten uns nicht von Werder abhängig machen und es auf alle Fälle versuchen, wenn die Finanzierung machbar ist“, sagte der UKB-Stadtverordnete und Fichtenwalder Ortsbürgermeister Tilo Köhn gestern. „Selbst wenn wir nicht den Zuschlag bekommen, können wir das Konzept für unsere weitere Stadtentwicklung nutzen.“ Ebenso plädierte Karin Höpfner (SPD) für ein Festhalten an den Plänen. Elke Seidel (Bündnisgrüne), die die Beelitzer Laga-Bewerbung vorgeschlagen hatte, erklärte, sie sei enttäuscht von der Absage aus Werder, doch Beelitz könne ohne Probleme allein ein schlüssiges Konzept vorlegen und habe nichts zu verlieren. Auch Mario Didschun (CDU) sieht weiterhin eine reale Chance für Beelitz. Das Wasserturm-Areal sei als zentraler Veranstaltungsort sehr interessant und das Heilstätten-Areal ließe sich gut einbeziehen. „Wir müssen natürlich sehen, dass wir die Kosten hinbekommen“, so Didschun.

Zwar gab es berechtigte Hoffnungen, dass Werder Beelitz zusagt – zumal die Landesplanung per „funktionsgeteiltem Mittelzentrum“ das Duo zwangsvereint. Eine Überraschung war das Nein der Stadtverordneten am Donnerstagabend aber auch nicht. CDU-Fraktionschef Thomas Höft hatte schon im Dezember skeptisch gefragt, wie groß die Chancen wären? Baldur Martin, Fraktionschef der AFB, war von Anfang an strikt gegen die Idee. Auch am Donnerstag sprach er von einem „Kuriosum“ und schlug vor, das Geld besser in eine L90-Brücke am Bahnhof Werder zu investieren.

Bürgermeister Werner Große (CDU) stimmte Donnerstag ebenfalls gegen das Laga-Duo, argumentierte aber moderat: „Die Laga wäre schön, um eine Form der Zusammenarbeit zu entwickeln. Aber Dinge wie Soziales und Schule, die für ein gemeinsames Mittelzentrum relevant wärten, kriegt man mit der Laga nicht hin.“ Im Falle eines Zuschlags müssten auch sämtliche Investitionsmittel auf die Laga konzentriert werden – zulasten der Projekte, die bereits im Investitionsplan verankert sind. Und die Ablehnung, die Werder mit seiner Laga-Bewerbung 2009 bekam, stünde wohl auch diesmal bevor. „Es ist derselbe Referatsleiter, der entscheidet.“ Noch im November hatte sich Große recht offen für eine gemeinsame Laga gezeigt (PNN berichteten).

Werders SPD spricht von einem „Sinneswandel“ des Bürgermeisters und zeigt sich verärgert. „Die Bismarckhöhe lebt doch erst durch unser altes Laga-Konzept“, so der SPD-Stadtverordnete Joachim Lindicke. Ohne ordentlichen Investitionsschub drohe sie, zum Millionengrab zu werden. Gemeinsam mit den Grünen stimmte die SPD für eine Beelitzer Gartenschau-Partnerschaft. Selbst Werders Linke war am Ende nicht dafür zu gewinnen.

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