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Potsdam-Mittelmark: Beelitz und Werder müssen teilen

Werder (Havel) / Beelitz - Werden Beelitz und Werder künftig gemeinsame Projekte verfolgen? Der Zwang besteht durch die zentralörtliche Bedeutung, die dem Duo nach dem Willen der Landesplanung demnächst zukommt: Als „Mittelzentrum in Funktionsteilung“ sollen die durch Wald, Seen und Autobahnring getrennten Städte gemeinsame Versorgungsfunktionen für ihren Einzugsbereich erfüllen.

Werder (Havel) / Beelitz - Werden Beelitz und Werder künftig gemeinsame Projekte verfolgen? Der Zwang besteht durch die zentralörtliche Bedeutung, die dem Duo nach dem Willen der Landesplanung demnächst zukommt: Als „Mittelzentrum in Funktionsteilung“ sollen die durch Wald, Seen und Autobahnring getrennten Städte gemeinsame Versorgungsfunktionen für ihren Einzugsbereich erfüllen. So sieht es der Entwurf des neuen Landesentwicklungsplan vor, der 2009 in Kraft tritt. Wie das aussehen soll, ist unklar.

Den beiden Städten stehen laut Finanzausgleichsgesetz dafür 800 000 Euro zur Verfügung. Bei der Verteilung der Mittel gibt es eine böse Überraschung für Werder: Hatte Bürgermeister Werner Große (CDU) noch gehofft, dass das Geld per Einwohnerschlüssel verteilt wird, so hat der Finanzminister „Halbe-Halbe“ verordnet: Beelitz (12 000 Einwohner) und Werder (23 000 Einwohner) sollen jeweils 400 000 Euro bekommen. Laut Infrastrukturministerium müssen die Kommunen aber ohnehin einen Kooperationsvertrag über den Einsatz des Geldes abschließen. Im Zuge dessen könne auch über eine andere Verteilung entschieden werden, sagte Ministeriumssprecher Lothar Wiegand. „Gransee und Zehdenick werden die 800 000 Euro zum Beispiel in einen Fonds geben und damit gemeinsame Projekte finanzieren.“

Werders Bürgermeister Große findet die Verfahrensweise „ein bisschen komisch“. Überlegungen, aus dem Geld die Betriebskosten eines neuen Schwimmbades in Werder zu decken, wären damit passé. Große abwartend: „Wir müssen bei den Vertragsverhandlungen mit Beelitz sehen, was man anpackt.“ Der Beelitzer Bürgermeister Thomas Wardin (SPD) will das Gespräch suchen, in einem halben Jahr könnte ein Vertragsentwurf auf dem Tisch liegen, meint er optimistisch. Auch wenn der Grenzabschnitt der beiden Gemarkungen im Bereich des Autobahndreiecks Potsdam recht kurz ist, sieht Wardin Schnittstellen in Kultur und Sport, bei den Feuerwehren oder Schulen. Nicht zuletzt sei die Region das größte Obst- und Gemüseanbaugebiet in Ostdeutschland. Wardin sieht in einer gemeinsamen Laga-Bewerbung für 2013 einen guten Ausgangspunkt für die Kooperation, die Beelitzer Stadtverordneten waren einstimmig dafür. In Werder gab es dazu auch Skepsis, in einer Sondersitzung der Stadtverordneten (17.30 Uhr, Altes Rathaus) soll morgen über die Laga-Bewerbung entschieden werden. hkx

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