zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Berufliche Perspektiven für lernbehinderte Kinder

Förderschule und Ausbildungszentrum kooperieren

Werder - Lernbehinderten Kindern eine gesicherte berufliche Perspektive zu geben – das ist ein Hauptanliegen der Pädagogen der Förderschule Werder. Nach einem geeigneten Partner mussten sie nicht lange suchen. Schließlich gibt es in der einstigen Vulkanfiber-Fabrik an der Werderaner Adolf-Damaschke-Straße eine Filiale des Überbetrieblichen Ausbildungszentrums der Bauwirtschaft Brandenburg/Friesack (ÜAZ). Etwa 100 junge Leute werden hier in den verschiedensten Berufen ausgebildet. Dazu gehören seit drei Jahren auch lernbehinderte Jugendliche, die in Werder zu Hochbauwerkern qualifiziert werden. Viele Absolventen der 10. Klasse der Förderschule sind bereits am ÜAZ in Werder aufgenommen worden.

„Wichtig ist, dass sie hier eine besondere Betreuung durch einen Sozialpädagogen und einen zusätzlichen Lehrer erhalten“, sagte die Leiterin der Förderschule, Petra Holz, gestern. Sie war in das ÜAZ gekommen, um die Zusammenarbeit mit der Berufsausbildungseinrichtung nun auch offiziell durch einen Vertrag zu besiegeln. ÜAZ-Leiter Martin Brack nannte es eine „Verlobung“, der bereits eine intensive Verbindung und mehrere gemeinsame Projekte vorangegangen seien.

Bewährt haben sich unter anderem die einwöchigen Praktika von Werderaner Förderschülern der Klassenstufe 8 im ÜAZ. Unter Anleitung der Berufsausbilder haben sie sich dabei unter anderem mit Glasmalerei beschäftigt, Bänke gestrichen und eine Tür für die Förderschule gebaut. „Mit Hilfe solcher Projekte können die Schüler frühzeitig testen, welcher Beruf für sie geeignet ist“, erklärte Petra Holz. Doch die Verbindung zwischen ÜAZ und Förderschule soll keineswegs eine Einbahnstraße sein. „Wir können auch sehr viel von den Pädagogen der Förderschule lernen“, sagte der Leiter der Werderaner ÜAZ-Ausbildungsstätte Matthias Gedicke.

In der Förderschule an der Kemnitzer Chaussee lernen derzeit 106 Mädchen und Jungen. Die meisten von ihnen sind lernbehindert, ein Teil von ihnen hat zusätzlich auch ein körperliches Handicap zu meistern. Um sie kümmern sich 21 Lehrer sowie vier Therapeuten bzw. therapeutische Betreuer. Entstanden ist die Bildungseinrichtung aus dem Zusammenschluss der Allgemeinen Förderschule „Peter Joseph Lenné“ und der Förderschule für Körperbehinderte, die einst in der Jahnschen Stiftung Glindow ihre Heimstatt hatte. 2004 war vom Landkreis der Beschluss gefasst worden, beide Förderschulen an einem Standort zusammen zu führen. Die Schüler kommen vor allem aus der Region Werder, aber auch aus Schwielowsee, Kloster Lehnin, Luckenwalde und Treuenbrietzen. Brandenburg/Havel oder Groß Kreutz Derzeit wird eine ganztagsschulische Betreuung vorbereitetet. Auch dafür soll nun die Kooperation mit dem Werderaner Ausbildungszentrum genutzt werden. Hagen Ludwig

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false