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KOMMENTAR: Boom begleiten

KOMMENTAR Henry Klix über Tourismus und Gastlichkeit Ist es der feuchte Sommer? Die touristischen Projekte in Werder scheinen derzeit jedenfalls wie Pilze aus dem Boden zu schießen.

KOMMENTAR Henry Klix über Tourismus und Gastlichkeit Ist es der feuchte Sommer? Die touristischen Projekte in Werder scheinen derzeit jedenfalls wie Pilze aus dem Boden zu schießen. In dieser Woche haben gleich drei Investoren für gute Nachrichten gesorgt: In Petzow entsteht eine kleine Ferienhaussiedlung für Behinderte, in der Puschkinstraße wird ein Hotelstandort wiederbelebt und ausgebaut. Und in den Havelauen will ein dänischer Investor 60 Ferienhäuser bauen, nebenan entsteht eine Saunalandschaft. Zuvor hatte das Inselparadies bereits angekündigt, sich modernisierten zu wollen. Und auch die Pläne für einen Golfplatz in Petzow und das 5-Sterne-Hotel im Schloss sind präsent. Das touristische Potenzial der Havellandschaft wurde längst auch vom Land und der Stadt Werder erkannt. Doch es reicht nicht, Investoren den Weg zu bereiten, auch das Umfeld muss stimmen. Das Beispiel Petzow macht es deutlich: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Die Verkehrssituation vor dem neuen Ferienresort ist völlig ungelöst. Gäste des Resorts finden im Ort ein touristisches Nirvana vor: Kaum ausgeschilderte Parkplätze, keine öffentlichen Toiletten, Feiertags-Stau. Der neue Radweg vom Schlosspark nach Ferch befindet sich zwischen Straße und Feld, statt am Schwielowsee, wegen dem ja alle anreisen. Und auch der Glindowsee ist nicht die Adresse, die er sein könnte. Wer das Resort verlässt, muss suchen, um Gastlichkeit zu finden. Gelungene touristische Begleitprojekte wie der Petzower Fruchterlebnisgarten bilden leider noch die Ausnahme. Wirtschaft, öffentliche Hand und Initiativen sind jetzt gleichermaßen gefragt: Auf die anrückenden Vorhaben darf nicht erst geantwortet werden, wenn die Gäste da sind.

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