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Von Tobias Reichelt: Brandenburg statt Slowakai

„Nextira One“ verlegte seine Deutschlandzentrale mit 360 Mitarbeiterin ins Teltow-Karree

Teltow - Das Internet ist weg, das Netzwerk bricht zusammen, die Telefone schweigen – für viele Unternehmen ist der Zusammenbruch des Kommunikationsnetzes ein Horrorszenario. Gegen solche Notfälle wollen immer mehr Firmen gewappnet sein – und setzen deshalb auf professionelle Hilfe, erklärte Margarete Schramböck, Geschäftsführerin der „Nextira One Deutschland GmbH“ gestern in Teltow. In der Rheinstraße eröffnete sie die neue Deutschlandzentrale des Kommunikationsunternehmens, das von Berlin umgesiedelt ist. 360 Mitarbeiter versorgen nun vom Teltow-Karree aus Firmen in ganz Europa mit Telefon- und Netzwerkanlagen und schicken Hilfe, wenn die Technik streikt.

„Wir haben in Teltow das technische Herz der Nextira One geschaffen“, sagte Schramböck zur Eröffnung des neuen Firmensitzes. Etwa 150 der 360 Teltower Mitarbeiter seien für die Betreuung der Technik der zahlreichen bekannten Kunden zuständig, darunter das Bergmann-Klinikum in Potsdam oder das Potsdamer Arbeitsgericht. Auch die Technik im Bundeskanzleramt, dem Bundesfinanzministerium und im Auswärtigen Amt wird nun von der Teltower Zentrale aus betreut. Aber auch zahlreiche Mittelständler gehören zum Kundenkreis. Neben den Technikern sind die Geschäftsführung und die kaufmännische Abteilung der „Nextira One“ nun in die Rübchenstadt ansässig.

Im brandenburgischen Wirtschaftsministerium wurde die Ansiedlung gestern gefeiert: „Das ist eine gute Nachricht für den Standort Brandenburg“, sagte Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke). „Damit wird die traditionell starke Medien-, Informations- und Kommunikationsbranche der deutschen Hauptstadtregion gestärkt.“ Teltow habe sich gegen Bewerber aus Sachsen und der Slowakei durchgesetzt. Das sei ein Beweis der Wettbewerbsfähigkeit, so Christoffers. Auch der Sprecher der Zukunftsagentur Brandenburg, Steffen Kammradt, betonte: „Die Zentrale des IT-Dienstleisters ist eine Top-Ansiedlung für Brandenburg.“

Weltweit sind für das französische Unternehmen rund 4500 Mitarbeiter tätig. Sie erwirtschafteten im Jahr 2009 einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro. Davon entfallen rund 200 Millionen Euro auf Deutschland. Nextira One plant die Kommunikationsanlagen, baut sie ein und bietet einen Wartungsservice an.

Auch Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) freute sich gestern über die Firmenansiedlung. Sie dürfte die Steuereinnahmen der Kommune erhöhen. Zudem sind die nächsten Firmenansiedlungen im Teltower-Techno-Terrain bereits in Sicht, sagte TTT-Chefin Petra Schulze den PNN: Im Frühjahr sollen Kaufverträge mit zwei Investoren für das Teltower Gewerbegebiet unterschrieben werden. Details wollte sie nicht nennen.

Für „Nextira One“-Chefin Schramböck war die Nähe zum künftigen Großflughafen in Schönefeld ausschlaggebend für die Wahl des Firmenstandortes. „30 Minuten bis zum Flughafen, das ist ideal.“ Ende vergangenen Jahres hatte das Unternehmen mit dem Umzug von Berlin-Tempelhof begonnen. Im Teltow-Karree wurden knapp 7300 Quadratmeter Bürofläche angemietet, und ausgebaut.

Im dritten und vierten Geschoss des Bürokomplexes sind zahlreiche neue Büros entstanden, ein rund um die Uhr besetztes Call-Center und ein technisches Labor. Bis auf wenige Ausnahmen wurden die Räume nach Feng-Shui-Regeln eingerichtet, sagte Schramböck. „Wir haben Raum für Kreativität und Wachstum gefunden“, erklärte sie. Deshalb habe man sich langfristig an Teltow gebunden.

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