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Potsdam-Mittelmark: Calais, Ferch, Petersburg

Mittelmärkischer Abschnitt des R1 ist fertig – fast

Mittelmärkischer Abschnitt des R1 ist fertig – fast Potsdam-Mittelmark - Von Calais bis St. Petersburg soll er einmal führen, der Radwanderweg R1. Gestern wurde der mittelmärkische Abschnitt des europäischen Projektes eingeweiht. Als Schlagader gilt er, mit der sich das Radwegenetz im Landkreis weiter vernetzen lässt. Von Wittenberg kommend führt der R1 in den Hohen Fläming über Raben, Belzig, Brück nach Beelitz-Heilstätten, Ferch, Petzow nach Potsdam (Glienicker Brücke). 72 Kilometer, an denen schon seit 15 Jahren gebaut wird. Das vorletzte Teilstück zwischen Ferch und Petzow wurde im Herbst vorigen Jahres fertig. Der letzte Abschnitt zwischen Belzig und Schwanebeck ist in einigen Wochen per pedalis befahrbar, noch muss man einen Landwirtschaftsweg nutzen. Matthias Platzeck (SPD) fuhr gestern eine symbolische Runde von Ferch Richtung Heilstätten. „Was mit den Radwegen begonnen wurde, soll mit den Reitwegen fortgesetzt werden“, sagte der Ministerpräsident. „Wir wollen nicht nur das Reisegebiet Brandenburg, sondern touristische Produkte vermarkten.“ Was den mittelmärkischen R1 angeht, bleibe da allerdings noch sehr viel zu tun, wie der Potsdamer Radbuchautor Alfred Christoph gestern kritisierte. Der ADFC-Senior ist die Strecke schon mehrfach „Probe gefahren“. Fahrbahn und Landschaft seien zwar über jeden Zweifel erhaben. „Aber bislang gibt es nicht mal einen Faltplan“, bedauert Christoph. Die Brennerei Raben, die Denkmäler in den Heilstätten, der Antennen-Messturm in Brück, die Ziegelei Glindow – was sich an den Wegesrändern bewegt, müsse bekannt gemacht werden, auch die Streckenführung selbst. „Damit muss man nicht warten, bis der letzte Wegweiser aufgestellt ist.“ Und selbst das wäre noch nicht der Fall, wie Christoph entdeckte. Die Strecken in Potsdam und Belzig seien nicht richtig markiert. Kleine Imbissmöglichkeiten würden fehlen. Auch Rosemarie Jordan vom Zweiradmuseum Werder, die gestern mit einigen ihrer originellen Mobile vor Ort war, hatte Wünsche: Weganrainer müssten in solche Millionenprojekte einbezogen werden. Sie könnte sich zum Beispiel vorstellen, dass es entlang des Radweges Stempelstellen gibt, Stempel-Radler könnten in Hotels und Museen Rabatt bekommen. „Ich selbst würde 40 Prozent geben.“ Kerstin Kümpel, Büroleiterin von Landrat Lothar Koch, räumte ein, dass es mit der Vermarktung der Asphalt-Attraktion noch nicht weit her ist. Mit Mitteln der Europäischen Union (Projekt Leader+) würden jetzt die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet. Auch Regionalmanager Heiko Bansen von der „Lokalen Aktionsgruppe Fläming-Havel“ zeigte sich zuversichtlich, dass der R1 im Landkreis schnell bekannt wird. Sein vor vier Jahren gegründeter Verein möchte sich mit anderen regionalen Akteuren dafür stark machen. Henry Klix

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