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Potsdam-Mittelmark: Charakter der Waldsiedlung in Gefahr

Michendorfer Forum zum Thema Baumschutz

Michendorf - Die Sorge der Einwohner um zahlreiche Baumfällungen in Michendorf und Wilhelmshorst nimmt zu. Das sei beim Grünen Stammtisch zum Thema am Donnerstagabend deutlich geworden, teilte Rüdiger Herzog vom Ortsverband der Grünen mit. Gesprächspartner seien unter anderem Bürgermeisterin Cornelia Jung und die Grünen-Europaabgeordnete Elisabeth Schroedter aus Langerwisch gewesen.

„Deutlich wurde in der Diskussion, dass die Baumschutzsatzung kein optimaler aber ein guter kommunalpolitischer Kompromiss zum Erhalt der Gehölze in Michendorf ist“, so Herzog. „Problematisch ist vor allem die Kontrolle der festsetzten Neupflanzungen durch die Gemeindeverwaltung.“ Unter anderem will die Bürgermeisterin nun prüfen, ob der Nachweis von Neupflanzungen in die Genehmigungsbescheide für Fällungen aufgenommen werden kann. Nach wie vor suche die Gemeinde auch weitere ehrenamtliche Mitarbeiter, die Baumfällanträge begutachten.

Laut Bürgermeisterin hat die Gemeinde seit 2007 Ausgleichszahlungen in Höhe von etwa 2300 Euro erhalten für Baumfällungen auf Grundstücken, auf denen keine Nachpflanzungen möglich sind. Dieses Geld stehe für Neupflanzungen zur Verfügung, die unter anderem an der Potsdamer Straße geplant sind.

Häufig musste laut Herzog festgestellt werden, dass insbesondere für Bauvorhaben zahlreiche Bäume ohne Not gefällt wurden. Dadurch sei der Waldcharakter von Wilhelmshorst, Michendorf-West und Willichslust stark gefährdet. Die Teilnehmer des Stammtisches sprachen sich deshalb dafür aus, Kontakt mit Maklern und Bauentwicklern in der Gemeinde, den Bauämtern des Landkreises und der Kommune wie auch mit ausführenden Firmen aufzunehmen und ein Merkblatt zu Fragen des Baumschutzes zu verteilen. Zu prüfen sei auch die Möglichkeit, besonders eindrucksvolle Bäume als Naturdenkmal auszuweisen.

Betont wurde, dass das Ordnungsrecht nur eine Seite des Baumschutzes sei. Die Einwohner müssten zu Nachpflanzungen ermuntert werden und gleichsam ein „persönliches Verhältnis“ zu den Gehölzen auf dem eigenen Grundstück und an den Straßen zu entwickeln. Vorgeschlagen wurde eine öffentlichkeitswirksame Pflanzaktion der Gemeinde am 27. April, dem Tag des Baumes. ldg

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