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Potsdam-Mittelmark: & Contra

Am Stahnsdorfer Damm in Kleinmachnow entsteht eine neue Wohnsiedlung. „Wohnen im Wald“ heißt sie.

Am Stahnsdorfer Damm in Kleinmachnow entsteht eine neue Wohnsiedlung. „Wohnen im Wald“ heißt sie. Um das Areal baureif zu machen, wurden zunächst hunderte Bäume gefällt. Völlig zu recht sorgen sich nicht wenige Menschen, dass der Wald- und Gartencharakter ihrer Orte verloren geht. Der Siedlungsdruck hat im Speckgürtel seine Spuren hinterlassen. In der modernen „Gartenstadt“ und dem noblen „Waldviertel“ erinnert häufig nur der Name an das natürliche Umfeld, das einmal vorzufinden war. War bisher bei der Frage, ob ein Baum auf privaten Grundstücken gefällt werden darf, Fach- und Sachkunde gefordert, soll nun das Prinzip Hoffnung walten. Hoffnung, dass Grundstücksbesitzer für einen Baum, der im Weg stand, einen neuen pflanzen und sich mit diesem Zögling identifizieren werden. Die Gefahr, dass ohne Abwägung zur Axt gegriffen wird, ist groß. Unter dem Vorwand, Versicherungsschutz wahren zu müssen, ist schon so mancher Baum gefallen. Weil Laubfegen lästig ist, hat schon oft die Kreissäge geheult. Was nutzen Schilder an Autobahnen „Rettet den Wald“, wenn der Baum im eigenen Garten stört? Wo die Identität eines Ortes mit seiner natürlichen Beschaffenheit gewachsen ist, tun die Gemeindeväter gut daran, diese Merkmale nach eigenen Regeln zu schützen. Mit Bürokratie hat das nichts zu tun. Eher mit Verantwortung. Peter Könnicke

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