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Potsdam-Mittelmark: Dach für Solarzellen gesucht

Werders Bündnisgrüne wollen den Bau einer Bürger-Solaranlage nach dem Beelitzer Vorbild initiieren

Werders Bündnisgrüne wollen den Bau einer Bürger-Solaranlage nach dem Beelitzer Vorbild initiieren Werder - Die Werderaner Bündnisgrünen wollen den Bau einer Bürger-Solaranlage in ihrer Stadt initiieren. Darüber waren sich die Mitglieder auf ihrer Zusammenkunft am Donnerstagabend in der „Alten Weberei“ einig. „Dafür braucht man ein geeignetes Dach und genügend private Interessenten“, zählte die grünen Kreistagsabgeordnete Elke Seidel zwei Grundbedingungen auf. Aus der Erfahrung mit der Beelitzer Bürger-Solaranlage rate sie zu einem konkreten Stichtag für die Umsetzung des Projektes, egal wie viel Interessen gefunden werden. „Wir wollten bei uns unbedingt eine zehn-Kilowatt-Anlage zusammen bekommen, das hat dann ganz schön lange gedauert“, sagte sie. Wichtig sei jedoch die Signalwirkung von so einer gemeinschaftlichen Fotovoltaik-Anlage, da reiche auch bereits eine kleinere Ausführung. „Wenn eine Anlage erstmal gut läuft, dann geht’s bei den nächsten leichter.“ „Eine Bürger-Solar-Anlage ist nichts weiter als eine Stromerzeugungsanlage, die von mehreren Privatpersonen als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) finanziert und betrieben wird“, so Seidel. Als Installationsort wurde in Beelitz die Gesamtschule gewonnen. Sie rate den Werderaner auch zu einem Dach auf einem öffentlichen Gebäude, bei einer Schule läge gleich noch der pädagogische Effekt auf der Hand. „Das klappt mit den Schülern in Beelitz eigentlich gut“, sagte sie. Den interessierten Bürgern brauche man das Projekt nicht einmal als Politikum der Grünen Partei „verkaufen“, so Seidel. Über eines waren sich an diesem Informationsabend der Bündnisgrünen alle einig: Der nächste große Ölkrach kommt bestimmt, sicher in etwa 20 Jahren, und dann werde die Energie richtig teuer. Dafür sollten viele Bürger vorgesorgt haben. Für die am Detail Interessierten gab es noch einige Zahlenspiele: Ein Modul einer solchen Anlage kostet etwa 450 Euro, mit zehn Modulen kann man eine Leistung von etwa einem Kilowatt erzeugen. Ein Einfamilienhaus ermöglicht eine Solarfläche, die etwa vier Kilowatt bringt. Die Anlage hat eine Laufzeit von 20 bis 25 Jahren, die Einzelteile können vollständig recycelt werden. Die Stromeinspeisung ins öffentliche Netz sei per Gesetz garantiert, die aktuelle Vergütung liege bei 54 Cent für eine Kilowattstunde. Die Stromausbeute garantiere eine Rendite von wenigstens 5 Prozent. „Wir decken zu Hause mit unserer eigenen Fotovoltaik-Anlage etwa 70 Prozent des Strombedarfs“, rechnete Seidel vor. Für die Werderaner Stadtverordnete Gitta Gessinger klangen die Erläuterungen Seidels einleuchtend, nun müsse man nur noch ein geeignetes Dach in Werder finden. Diejenigen, die sich in Werder so vehement gegen Windkrafträder aussprechen, müssten sich nun alternativ doch begeistert für die Nutzung der Sonnenenergie einsetzen, hofft die Bündnisgrüne.Winfried Gutzeit

Winfried Gutzeit

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