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Potsdam-Mittelmark: Die Rückkehr des Apfelbaums

Naturpark Uckermärkische Seen setzt auf die knackigen Früchte

Naturpark Uckermärkische Seen setzt auf die knackigen Früchte Von Juliane Sommer Der uckermärkische Apfel erlebt ein Comeback. „Die Zeiten, in denen die Früchte entlang der Obstbaumalleen bei uns im Herbst zu großen Haufen verfaulten, sind ein für alle Mal vorbei“, sagt Roland Resch, der Leiter des Naturparks „Uckermärkische Seen. „Die Leute ernten das Obst wieder und lassen es zu Saft oder Wein verarbeiten. Sie haben mittlerweile gemerkt, dass dieser Saft besser schmeckt als das Tetra-Pak-Getränk vom Discounter“, ist Resch überzeugt. Der Naturpark will in diesem Jahr diesem Trend nachhelfen. Allein 1000 Apfelbäume sollen entlang von Alleen und in Gärten des Parks gepflanzt werden. „Damit wird unser bereits vor Jahren begonnenes Apfelbaumprojekt fortgesetzt. Mit weiteren Pflanzungen soll es spätestens 2005 abgeschlossen werden“, erklärt der Leiter des Naturparks. Zusammen mit dem Agrarinstitut in Müncheberg arbeiten die Naturschützer der Feldberg-Lychener Seenplatte seit Anfang der 90er Jahre an der Rückkehr des Apfelbaums in die Region. „Bereits 1992 wurden an alten Obstbaumalleen Reiser entnommen, die in der Baumschule Lichterfelde zu neuen Bäumen gezüchtet wurden. Uns geht es dabei vor allem um die Etablierung alter und längst vergessener Sorten, sagt Resch. Nicht zuletzt möchte der Naturpark damit auch regionalen Wirtschaftskreisläufe ankurbeln. Mit der Verarbeitung und Vermarktung der Äpfel und Apfelprodukte lasse sich so manche Existenz gründen, ist sich Resch sicher. Um ein großes Publikum auf die Äpfel aufmerksam zu machen, will der Naturpark in diesem Jahr gemeinsam mit der Templiner „NaturTherme“ einen Sortenschaugarten auf dem Gelände der Therme errichten. „Dort erhalten die Besucher einen Einblick in die Vielfalt der Apfelsorten, die hier in der Region angebaut werden, sagt Resch. Auf die Wiederbelebung alter Obst- und Gemüsesorten setzt auch der Verein zur Rekultivierung alter Nutzpflanzen (VERN), der im uckermärkischen Greiffenberg eine Schaugärtnerei betreibt. Die Vereinsmitglieder wurden unter anderem in alten Gutsgärten fündig, in denen es oftmals eine beeindruckende Arten- und Sortenvielfalt gibt. Unter den Gutsherren sei es damals üblich gewesen, sich bei Besuchen gegenseitig Obstreiser mitzubringen, berichtet Rudi Vögel vom VERN. Das sei nicht die schlechteste Tradition, befindet Roland Resch, “deshalb haben wir sie aufgegriffen.

Juliane Sommer

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