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Potsdam-Mittelmark: Ein eingepflücktes Team

Die Erdbeer-Selbstpflücke hat gestern in Glindow begonnen – richtig rot sind die Früchte noch nicht

Die Erdbeer-Selbstpflücke hat gestern in Glindow begonnen – richtig rot sind die Früchte noch nicht Werder · Glindow - Kurt und Christel Eickenroth aus Teltow waren gestern die ersten Erdbeer-Selbstpflücker in Brandenburg. Im Radio hatten sie gehört, das der Agrarminister auf dem Obsthof Wels in Glindow den Startschuss für die Selbstpflücke gibt. „Da sind wir vorbeigekommen“, so Christel Eickenroth. Mit einem befreundeten Stahnsdorfer Ehepaar ist man seit Jahren Stammkunde bei Wels. „Ein eingepflücktes Team“, sagt Christel Eickenroth. Vier bis fünf Körbe sammeln Eickenroths, für Erdbeer-Rhabarber-Marmelade. Auf dem Feld wird ausgiebig (und kostenlos) gekostet. „Wenn man mich vorher und nachher wiegen würde, könnte es teuer werden.“ An sich waren die Eickenroths gestern etwas früh dran. Zwar gibt es viele Früchte an den Pflanzen, nur wenige sind aber schon richtig rot. Wegen der Aprilfröste sind die ersten Blüten erfroren. Auch wenn sich die Pflanzen regeneriert haben, die ersten Früchte sind eine Woche zu spät gereift. Auf einigen Höfen verschiebt sich der Erntestart deshalb noch etwas, auch auf dem Obsthof Wels. „Noch drei Tage T-Shirt-Wetter, dann sind wir hier in Glindow soweit“, sagt Heinz-Ewald Wels. Wer sicher gehen möchte, sollte vorher also bei den Betrieben anrufen. Die Anfangspreise für Selbstpflücker liegen zwischen 3 und 3,50 Euro. Auf den Märkten zahlt man zwischen 4 und 5 Euro für das Kilo. Für etwa eine Woche sind auch noch die Gewächshauserdbeeren von Werder-Frucht in den Supermärkten zu haben. Die Brandenburger Freiland-Ernte dauert dann etwa vier Wochen. Die Bauern aus dem Werderaner Anbaugebiet verkaufen ausschließlich von ihren Höfen oder auf den Märkten. Agrarminister Dietmar Woidke (SPD) hob die gute Qualität der Früchte hervor, viele Anbieter haben ein Gütesiegel für kontrollierten Anbau. Der Landesgartenbauverband rechnet mit einer Ernte von rund 1300 Tonnen. Im vergangenen Jahr hatte es eine Rekordernte von 1600 Tonnen gegeben. „Neben der Direktvermarktung ist die Selbstpflücke ein wichtiger Absatzweg“, erläuterte Woidke, der sich als kundiger Pflücker bekannte. „Ich habe DDR-Erfahrungen aus einem zweiwöchigen Erdbeerlager“, berichtete der Minister, der Ehrenobstbauer ist. Erdbeeren haben an der Obstanbaufläche im Land Brandenburg von rund 3500 Hektar einen Anteil von etwa zehn Prozent. Schwerpunkte des Erdbeeranbaus sind neben Werder auch der Landkreis Oberhavel, das Obstanbaugebiet um Frankfurt sowie der Spreewald, wo die Ernte wegen früherer Sorten bereits einige Tage läuft. Im Werderaner Anbaugebiet setzt man auf die Sorten Elsanta und Korona. Erdbeerfreunde schätzen besonders die Korona, die noch aromatischer schmeckt, dafür aber nicht so gut zu transportieren ist. Christel Eickenroth ist allerdings egal, wie ihre Erdbeeren heißen. „Die Früchte sehen gut aus und haben die Gütekontrolle geschafft“, sagt sie – und kostet noch eine. Henry Klix

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