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Potsdam-Mittelmark: Einbrecher auf dem Rückzug

Mehr Erkenntnisse, mehr Aufmerksamkeit, bessere Aufklärung – weniger Hauseinbrüche in der Region

Mehr Erkenntnisse, mehr Aufmerksamkeit, bessere Aufklärung – weniger Hauseinbrüche in der Region Teltow - Die „Hebler“ haben die „Bohrer“ abgelöst. Nachdem vor zwei Jahren eine Einbrecherbande durchs Land – bevorzugt durch die Teltower Region – zog und sich Zugang zu Häusern und Wohnungen verschaffte, indem sie Türschlösser aufbohrte, ist inzwischen das Aufhebeln von Terassentüren bevorzugte Einbruchsmethode. Doch sind die „Hebler“ nicht so aktiv wie die „Bohrerbande“, die 2002 nach intensiven Ermittlungen der Polizei aufgeflogen ist. Doch ist dies nicht alleiniger Grund, weshalb die Zahl der Einbrüche im Bereich der Polizeiwache Teltow deutlich zurück gegangen ist. Gestern wurde dort die aktuelle Entwicklung der Wohnungseinbrüche in der Region vorgestellt. 51 Fälle weniger als im Vorjahreszeitraum hat das zuständige Kommissariat bis zum November registriert. 110 Einbrüche weist die diesjährige Statistik des Reviers auf, davon 42 in Kleinmachnow (-25), 31 in Teltow (-17) und 22 in Stahnsdorf (-2). Einen Grund für den Rückgang an Einbrüchen sieht Kriminalhauptkommissar Reinhard Kramer in der – seit der Polizeireform – zentralen Bearbeitung von Ermittlungserkenntnissen, Hinweisen und Anzeigen. Da die Täter über Landkreisgrenzen hinaus an verschiedenen Orten agieren, habe es sich als richtig und nützlich erwiesen, dass die Polizei ihre Erkenntnisse an einer zentralen Stelle zusammenführt, um von dort selbst grenzübergreifend die Kollegen mit dem notwendigen Material an Daten und Informationen versorgen zu können. Zudem funktioniere die Kooparation mit der Sondergruppe „Banjug“ der Berliner Polizei, so dass die märkischen Ermittler über dataillierte Kenntnisse zu ausländischen – vor allem jugoslawischen – Tätergruppen haben, die von Berlin aus ihren Beutezug ins Umland starten. Eine Folge der zentralen Bearbeitung ist, dass ermittelten Tätern häufig eine Reihe von Einbrüchen nachgewiesen werden kann. Dies wiederum drückt sich im Fall einer Verurteilung im Strafmaß aus. Dreieinhalb Jahre Gefängnis bekam in diesem Jahr ein Einbrecher, der vor allem in Kleinmachnow, Stahnsdorf und Potsdam in 70 Wohnungen und Häuser eingestiegen war. „Wir wollen, dass sie verurteilt werden“, betont Kommissariatsleiter Kramer den Ehrgeiz der Ermittler, den Tätern möglichst viele Einbrüche nachzuweisen. Fast 60 Prozent aller gemeldeten Einbrüche in diesem Jahr wurden aufgeklärt. Zu wichtigen Ansprechpartnern für die Ermittler haben sich Antiquitätenhändler und die online-Auktionäre von ebay entwickelt. Nicht zuletzt basiert die Aufklärungsquote auf der Mithilfe der Bevölkerung, die aufmerksamer und sensibler geworden sei, wie Kramer lobt. Aktionen wie „Vorsicht! Wachsamer Nachbar“ würden sich auszahlen. Inzwischen hängen an fast 200 Wohnungstüren oder Gartenzäunen in Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf die gelben Warnschilder. Zwischen 300 und 350 Sicherheitsberatungen innerhalb von sechs Monaten leistet die Präventionsabteilung der Polizei in der Region. Sachgebietsleiterin Renate Michael bemängelt einen häufig unzureichenden Sicherheitsstandard bei Einfamilien- und Doppelhäusern. In ihren wöchentlichen Beratungen auf der Wache oder auch direkt vor Ort bei den Hauseigentümern und Mietern berät die Polizei, wie man Türen und Fenster ohne großen technischen und finanziellen Aufwand sichern kann. Peter Könnicke

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