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Potsdam-Mittelmark: Eine Schule zum Wohlfühlen

Neues Wohnheim und Laborräume / Letzter Bauabschnitt am Oberstufenzentrum Werder abgeschlossen

Werder – Nach rund sieben Jahren Bauzeit hat Landrat Lothar Koch (SPD) am Freitag das Oberstufenzentrum Werder (OSZ) an die Schüler übergeben. Zuletzt wurden vier Laborräume eingerichtet und das Wohnheim saniert. Mit den verbesserten Wohn- und Lernbedingungen soll laut Koch einem möglichen Fachkräftemangel in der Region vorgebeugt werden. Der Kreis finanzierte den letzten Bauabschnitt mit rund 2,5 Millionen Euro, die Gesamtkosten der Umbaumaßnahmen belaufen sich auf 5,8 Millionen Euro.

Die Sanierung des Wohnheimes sei dringend nötig gewesen, so der 22-jährige Janek Wilk. Er wohnt seit über einem Jahr an seiner Schule. Die neuen Zimmer sind größer, die Möbel schlicht aber stabil und die Wände nicht mehr so hellhörig. Statt den üblichen vier Schüler schlafen jetzt maximal zwei in einem Zimmer. Vor allem aber die Bäder seien renovierungsbedürftig gewesen, so Janek: „Höflich ausgedrückt war an den Decken der Sanitäranlagen ein interessanter Graustuck auszumachen.“

Eine wohnliche Atmosphäre für die Schüler war das Ziel Walter Krügers: „Was hier vorher stand, hatte den Charme einer Kaserne“, sagte der Architekt. Auf jeder Etage gebe es jetzt es für die Schüler Gemeinschaftsräume zum Kochen, Waschen und Fernsehen. Für das Putzen sind die Schüler selbst verantwortlich. „Da murren sie schon gelegentlich“, so Petra Dutschmann. Die Erzieherin betreut die Schüler, kontrolliert die Zimmer und verteilt die Zimmerschlüssel. Am Schlüsselbrett sieht sie auf einen Blick, wer da ist, wer krank ist und wer verlängerten Ausgang hat. 105 der 123 Betten sind im Moment belegt.

Die Schüler zahlen für ihr Zimmer pro Woche knapp 40 Euro. Trotz der demografischen Entwicklung erwartet Schulleiter Kurt Thiel weiterhin eine gute Auslastung des Wohnheims. Die Schüler kämen sogar aus anderen Bundesländern nach Werder: „Dort sind an die Oberstufenzentren selten Wohnheime angebunden, für die Auszubildenden ergeben sich dann lange Fahrtzeiten – besonders wenn die Ausbildungsberufe etwas ausgefallener sind .“ In Werder spiele das für die Jugendlichen keine Rolle. Ein Beispiel sind die Biologisch-Technischen Assistenten in Werder. Die Ausbildung ist landesweit einzigartig. Im Zuge der Umbauarbeiten sind für die Biologisch-Technischen Assistenten vier neue Labore eingerichtet worden. Nadja Schäpel ist eine der Auszubildenden in diesem Berufszweig. Die 20-Jährige steht an einem Labortisch und soll Anionen in einem weißen Pulver nachweisen. Drei Reagenzgläser und verschiedene Indikatoren sind ihr Handwerkszeug. „Schön ist, dass man hier mehr Platz zum Arbeiten hat, die Räume sind hell und warm“, sagt sie. Neu ist außerdem: An jedem Platz gibt es einen Gasanschluss, einen Wasseranschluss und eine Steckdose – so hat jeder Schüler die Möglichkeit, das Experimentieren zu lernen. „Die Bedingungen sind da – jetzt kommt es darauf an, was ihr daraus macht“, so Schulleiter Thiel

Was dem Oberstufenzentrum in Werder nun noch fehlt, ist eine Turnhalle, doch auch die soll möglicherweise bald gebaut werden: Landrat Koch kündigte an, einen Finanzierungsvorschlag für die Turnhalle im Zuge der Jahresabrechnung beim Kreistag einzureichen. In der Haushaltsplanung für das Jahr 2008, die am Donnerstag verabschiedet werden soll, sei die Halle nicht berücksichtigt, jedoch biete die gute finanzielle Lage des Landkreises Spielraum für solche Investitionen. Koch kann sich eine Grundsteinlegung schon im kommenden Jahr vorstellen. Carina Körner

Carina Körner

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