zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Feuerwehrchef Wrubel: Brandgefährliche Überlegungen

Teltow. „Eigentlich müssten es Leute wie Peter Trog besser wissen", wundert sich Brandoberinspektor Manfred Wrubel über die Forderung der Teltower CDU-Fraktion, das Budget der Berufsfeuerwehr um 20 Prozent zu senken.

Teltow. „Eigentlich müssten es Leute wie Peter Trog besser wissen", wundert sich Brandoberinspektor Manfred Wrubel über die Forderung der Teltower CDU-Fraktion, das Budget der Berufsfeuerwehr um 20 Prozent zu senken. So wie der CDU-Abgeordnete Trog hätten auch andere Stadtverordnete in den letzten Jahren die Kameraden der Feuerwehr an ihrem Standort in der Potsdamer Straße besucht, um sich zu informieren. Dabei sei allen klar geworden, dass die Teltower Berufsfeuerwehr mit 20 Kameraden ihren Dienst rund um die Uhr nur durch ständiges Verschieben von Dienstzeiten schafft. Denn auch Krankenstand und Weiterbildung müssen berücksichtigt werden. In drei Schichten sind jeweils sieben Leuten 24 Stunden einsatzbereit. Davon gehören fünf Kameraden zu einer Staffel. Schon nach dem Eintreffen an einem Einsatzort muss eingeschätzt werden, ob weitere Hilfskräfte nötig sind. Denn die Feuerwehr arbeitet mit Polizei, Ärzten, Behörden und Institutionen in einem Netz, in dem Aufgabenstellungen klar definiert sind. Dazu gehören auch die freiwilligen Feuerwehren aus Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf. Deren Einsatz hänge allerdings davon ab, wie schnell die Kameraden vor Ort sein können. Da einige in Berlin, Potsdam und in Ludwigsfelde arbeiten würden, sei das am Tage schwieriger als nach Feierabend oder an Wochenenden, so Wrubel. Es sei ein Glücksfall, wenn Großbrände wie der des Teltower Autohauses bisher zu den Ausnahmen gehörten. Doch die Feuerwehr erfülle weit mehr Sicherheitsaufgaben als viele wahrnehmen würden. So sind die Kameraden bei Sturmschäden, Wasserrohrbrüchen und auslaufenden Flüssigkeiten im Einsatz. Mit Spezialtechnik beseitigt die Teltower Feuerwehr Gefahrengut (Chemikalien) und Ölspuren auf Straßen und Autobahnen im Landkreis. Brandoberinspektor Wrubel kann nur den Kopf schütteln, wenn Nichtfachleute die Arbeitsfähigkeit der Berufsfeuerwehr derart einschränken wollen und vielleicht nur noch die freiwilligen Feuerwehren übrig bleiben. Die Sicherheit so in Frage zu stellen, könnte für die Region brandgefährlich werden. „Wer das Mittelzentrum in der Region forciert, dem sollte auch klar sein, dass der Gesetzgeber hier andere Maßstäbe anlegt, zu denen auch eine Berufsfeuerwehr gehört", erklärte Wrubel den PNN. K. Graulich

K. Graulich

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false