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BLICK IN DIE VERGANGENHEIT: Fontanes „entzückendes Flusspanorama“

BLICK IN DIE VERGANGENHEIT Der heutige Kirchenbau der Heilig-Geist-Kirche ist auf einem Feldsteinunterbau von 1250 gegründet, der wohl von den Lehniner Zisterziensern errichtet wurde. Um 1770 wurde er durch einen Turmbau ergänzt, bevor 1857 nach den Plänen von August Stüler ein Umbau im neogotischen Stil erfolgte.

BLICK IN DIE VERGANGENHEIT Der heutige Kirchenbau der Heilig-Geist-Kirche ist auf einem Feldsteinunterbau von 1250 gegründet, der wohl von den Lehniner Zisterziensern errichtet wurde. Um 1770 wurde er durch einen Turmbau ergänzt, bevor 1857 nach den Plänen von August Stüler ein Umbau im neogotischen Stil erfolgte. Überliefert ist zudem eine Ideenskizze des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm IV., des „Romantikers auf dem Thron“, der die Bauart mit geprägt haben wird. Die städtebauliche Bedeutung und Wirkung des Kirchenbaus mit der benachbarten Mühle sind bestimmend für die Silhouette der Inselstadt, dem Wahrzeichen der Stadt Werder. Die Gegend um die Kirche zeigt noch die mittelalterliche Struktur der Stadt mit unregelmäßig angelegten, schmalen Gassen. Theodor Fontane (1819 bis 1898) erwähnte den Stüler-Bau in seinen „Wanderungen“. Den Blick von der Havelbrücke beschrieb er als entzückendes Flusspanorama, das „nach rechts hin eine meilenbreite, segelbedeckte Fläche, nach links hin eine giebelreiche, rot und weiß gemusterte, in dem klaren Havelwasser sich spiegelnde gotische Kirche zeigt. Um sie herum ein dichter Häuserkranz: Stadt Werder.“ Durch die Druckwellen der Detonation einer Luftmine über dem Inselmarktplatz wurden 1944 die Dächer beschädigt und die meisten Kirchenfenster zerstört. Bis 1950 konnte die Kirche wieder hergestellt werden, 1952 erhielt sie sogar eine von der Stadt gestiftete Turmuhr. Unter großer Opferbereitschaft der Gemeinde begann man schon Mitte der 1970er Jahre mit ersten Sanierungsarbeiten. Das jahrelang undichte Dach hatte zu Schäden an der Tragekonstruktion geführt. Seit 1989 wurde in vier Jahresscheiben auch der Innenraum der Kirche in der originalen Farbfassung Stülers bis hin zum Kronleuchter rekonstruiert. PNN

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