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Potsdam-Mittelmark: Friedensbotschaften aus den Heilstätten

Über 25 mittelmärkische Denkmale laden zur Entdeckungstour ein

Über 25 mittelmärkische Denkmale laden zur Entdeckungstour ein Potsdam-Mittelmark - 25 Einzeldenkmale und Ensembles laden am kommenden Sonntag in Potsdam-Mittelmark zu einer Entdeckungstour ein. „Krieg und Frieden“ lautet in diesem Jahr das zentrale Thema des bundesweit alljährlich stattfindenden Tag des Denkmals. Vor allem in den Beelitzer Heilstätten haben sich die Veranstalter mit einer Reihe von thematischen Angeboten auf dieses Motto eingestellt. Der traditionsreiche Klinikstandort blickt auf eine 100-jährige Geschichte zurück: auf 40 Jahre zivile Nutzung folgten fast 50 Jahre als Militärhospital der Roten Armee. Seit ihrem Abzug ist die Stadt Beelitz mit der scheinbar unlösbaren Aufgabe konfrontriert, dem denkmalgeschützten Heilstättenkomplex auf einer Fläche von 140 Hektar neues Leben einzuhauchen und dabei gleichzeitig die alte Bausubstanz zu bewahren. „Der Tage des offenen Denkmals ist eine willkommene Gelegenheiten, die Entwicklungsprobleme der Heilstätten immer wieder in den Focus der Öffentlichkeit zu rücken“, sagt die Stadtverordnete Elke Seidel (Grüne). Sie ist gleichzeitig Vorsitzende des Fördervereins Heiz-Kraft-Werk Beelitz-Heilstätten. Dieses Bauwerk gilt als herausragendes Zeugnis der Technikgeschichte. Es ist das älteste Energiezentrum seiner Art mit einer einmaligen Kombination aus Fernheiz- und Elektrizitätswerk. Hier können die Gäste zum Tage des offenen Denkmals alte Ingenieurskunst bewundern und gleichzeitig einen Einblick in den Gesamtkomplex der Heilstätten bekommen. Eingebettet ist diese Präsentation in das landesweite und von der EU unterstützte Projekt „Friedensbotschaften aus Militärobjekten“. Erstmals zu sehen ist im Heiz-Kraft-Werk eine Ausstellung über den Offizier, Arzt und Künstler Wladimir Amokow. Von ihm stammt unter anderem die Skulptur eines Sanitätssoldaten, die noch heute in den Heilstätten zu besichtigen ist. Gleichzeitig können die Gäste am kommenden Sonntag 45 Kunststudenten von sechs europäischen Hochschulen über die Schulter schauen. Sie nehmen zur Zeit an einem Projekt der Europäischen Austauschakademie in einem leerstehenden Klinikgebäude teil und lassen sich dort von der besonderen Atmosphäre der Heilstätten inspirieren. Insgesamt gehört die Stadt Beelitz wieder zu den interessantesten Veranstaltungsorten am 11. September. Geöffnet sind an diesem Tag auch der alte Wasserturm, auf dem sich jetzt eine Sternwarte befindet und die Alte Posthalterei aus dem Jahr 1789, heute Standesamt, Stadtbibliothek und Museum. Mit einem besonders umfangreichen Programm rund um Schloss und Landschaftspark präsentiert sich am Sonntag auch die Gemeinde Wiesenburg. Zudem öffnen einige Kirchen rund um Potsdam ihre Pforten. In der Dorfkirche Kleinmachnow am Zehlendorfer Damm gibt sogar ein dreitägiges Programm, dass am 9. September um 20 Uhr mit einem Konzert eröffnet wird. Hagen Ludwig

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