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Von Ute Kaupke: Frischer Wind im Rathaus

Nuthetals neue Bürgermeisterin Ute Hustig setzt auf Transparenz und Zusammenarbeit mit den Nachbarn

Nuthetal - Sie bereut es nicht, das Amt angenommen zu haben. Heute ist Ute Hustig (Linke) hundert Tage Bürgermeisterin von Nuthetal. „Ich wusste, was auf mich zukommt“, sagte sie im Gespräch mit den PNN. Seit 20 Jahren ist Hustig in der Kommunalpolitik aktiv, unter anderem seit 2003 als Gemeindevertreterin in Nuthetal. Ihre persönliche Homepage hat sie jetzt aufgegeben. „Was ich zu sagen habe, ist nun auf der Gemeindeseite zu finden“, sagt sie. Der Internetauftritt der Gemeinde ist seit ihrem Amtsantritt erfrischend aktuell geworden. „Unsere Entscheidungen müssen transparenter werden“, betont die Bürgermeisterin. Deshalb habe sie bereits viele Bürgergespräche geführt. „Das ist bisher gut angekommen“, so Hustig.

In der Verwaltung wurde eine Umstrukturierung in Angriff genommen. Darüber habe sie mit allen Mitarbeitern persönlich gesprochen, gemeinsam sei nach Lösungen gesucht worden. Die neue, flexiblere Arbeitszeitregelung bringe größeren Spielraum und „mehr Verantwortung zu Arbeitsspitzen, die Aufgaben zu bewältigen“. Eingeführt wurde auch die regelmäßige Beratung mit den Ortsvorstehern. Zudem hat Hustig einen umfassenden Dialog mit Firmen, Einrichtungen und Vereinen gestartet. „Ich will ein Netzwerk aufbauen, das die Kommune beleben wird“, erklärt die Rathauschefin. Sicher gäbe es schon aktive Zusammenarbeit im Ort, aber sie wolle die Einwohner ins Gespräch ziehen, noch näher zusammenrücken lassen und andere mitreißen.

Mit den umliegenden Kommunen forciert sie die Zusammenarbeit, die Interessen beispielsweise zu Wirtschaftsförderung oder zum Reizthema Flugrouten würden gebündelt, um gegenüber den Kreis- und Landesbehörden gemeinsam mehr zu erreichen.

Wie berichtet, begrüßt Hustig das kürzlich vorgestellte IHK-Verkehrskonzept für eine direkte Verbindung von den Bahnhöfen Michendorf und Saarmund zum Berliner Hauptbahnhof und zum BBI Schönefeld. In diesem Zusammenhang tritt sie für den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Saarmund mit einem Park & Ride-Standort ein. Zudem müssten die Busanbindung garantiert sowie endlich der Fuß- und Radweg zwischen der Ortslage Saarmund und dem außerhalb gelegenen Haltepunkt errichtet werden. Dafür forderte Hustig jetzt in einem Brief an Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger und Landrat Wolfgang Blasig Unterstützung ein, da es sich um eine Landesstraße handele. Für die lärmgeplagten Fahlhorster Einwohner setzt sich die Bürgermeisterin gemeinsam mit Michendorf für die Temporeduzierung auf der A10 ein. Auch den Saarmundern würde das eine Lärmminderung bringen.

Zur Chefsache hat Hustig das Gewerbegebiet an der Arthur-Scheunert-Allee nahe dem Bahnhof Potsdam-Rehbrücke erklärt. Die Gespräche mit den Grundstückseigentümern würden sich jedoch schwierig gestalten. Wie berichtet, soll ein Bebauungsplan entwickelt werden. Mit Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) plant Hustig Ende Januar ein weiteres Gespräch. Abzustimmen seien die Landesplanung zur Ortsumgehung L78, die noch durch Rehbrücke führt, aber auch die Entwicklung des auf Potsdams Seite gelegenen Bögl-Geländes, einem ehemaligen Zementwerk, sowie die Fortführung der Wetzlarer Straße.

„Ich freue mich, dass sich parteiübergreifend immer mehr Mitstreiter finden, die meine Arbeit in vielerlei Hinsicht unterstützen und Verantwortung übernehmen“, betont Hustig. So will sie auch das Ehrenamt mehr würdigen. Im nächsten Sozialausschuss sollen dazu Festlegungen getroffen werden.

Ute Kaupke

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