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Potsdam-Mittelmark: Frischer Wind von vielen Vereinen

Premiere für den Markt der Möglichkeiten beim Werderaner Mühlenfest

Premiere für den Markt der Möglichkeiten beim Werderaner Mühlenfest Werder – Der Wind zupfte am Samstagnachmittag an den Flügeln der Inselmühle, doch vergebens. Ab und zu sah Müller Peter Hensch etwas wehmütig aus seinem Fenster dem Treiben unterhalb des Mühlenberges zu. Denn so richtig schön wäre ein Mühlenfest, wenn auch die Mühle in Betrieb wäre, aber dazu fehlt ihr noch die notwendige Ausrüstung und die koste rund 100000 Euro, erzählte der Müller seinen Besuchern. Zwar habe er seit Januar bereits einen Vertrag als Mühlenpächter mit der Stadt, aber die habe bisher noch nicht das Geld, um die Mühle in Gang setzen zu lassen. Weizen und Roggen will er mahlen und versuchen einen Werderaner Bäcker zu finden, der daraus ein echtes Werderaner Mühlenbrot bäckt. Das Brot wäre vielleicht ein Renner zum diesjährigen Mühlenfest geworden, nun muss sich der Müller noch gedulden. Ausdauer wurde auch den jüngsten Festbesuchern abverlangt, die am Stand des Job e.V. Schlange standen, um sich schminken zu lassen. Während auf der Wiese nebenan die Erwachsenen zur Musik der Sachsenkönige Remmi und Demmi schunkelten und „Die alten Germanen“ hochleben ließen, beeindruckte die Kids mehr das Zeichentalent der Sozialpädagogin Manuela Murru. Gefragt waren neben dem kleinen Tigergesicht vor allem Schmetterlinge, die sie gekonnt mit Pinsel auf die Gesichter malte. Alle Hände voll zu tun mit Ballon auffüllen und Basteleien hatte auch ihre Kollegin Ingrid Bonzio. Der erstmals veranstaltete Markt der Möglichkeiten, bei dem sich Vereine auf dem Mühlenfest präsentieren können sei eine gute Chance auch mit den Eltern ins Gespräch zu kommen, sagte Ingrid Bonzio. Das Werderaner Erziehungsbüro in der Brandenburger Straße bietet Kindern, Jugendlichen und Eltern an, sie bei konkreten Problemen im Alltag zu unterstützen. Beratungen erfolgen auch anonym, und das Netzwerk der mobilen und stationären Angebote reicht von Fragen rund um die Partnerschaft, Drogen- und Suchtberatung bis zur Sozialarbeit an Schulen. Neu hinzu kam im Januar die Job-SpielWerk GmbH, die nachmittags Förderschulen unterstützt, um Schüler in dieser Zeit intensiver zu begleiten, zum Beispiel im künstlerischen und sportlichen Bereich. An Schulabgänger richtete sich das Angebot am Stand des Berufsförderungswerkes e.V., das freie Ausbildungsplätze für Maurer, Isolierer und Brunnenbauer offerierte. Nebenan bot der Verein Arbeits- und Sozialprojekte Brandenburg seinen Möbeldienst an. Für sozialschwache Bürger werden vom Verein gebrauchte Möbel aufgearbeitet und zum Selbstkostenpreis angeboten. Auch handwerkliche Arbeiten wie Malern gehören zum Service. Ähnliche Dienstleistungen gibt es beim Verein Chance e.V. aus Borkheide, der zudem eine Kleiderkammer, einen Wäsche- und Änderungsdienst für Bekleidung anbietet. Großer Andrang herrschte am Stand des ambulanten Pflegedienstes vom Deutschen Roten Kreuz, wo Besucher unter anderem ihren Blutdruck messen lassen konnten. Von dem Team des Pflegedienstes werden in Werder 150 Patienten betreut. Eine breite Palette boten mehrere Stände des Diakonischen Werkes an, das in Werder das Beratungs- und Begegnungszentrum am Plantagenplatz 11 unterhält. Zur Diakonie gehört seit vier Jahren ebenfalls die Tee- und Wärmestube Glindow, der allerdings zum Ende des Jahres die Unterstützung vom Landkreis gekündigt wurde (PNN berichteten). Aufgeben wolle man die Einrichtung aber auf keinen Fall, sagte eine Initiatorin. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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