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Potsdam-Mittelmark: „Heimspiel“ für den Bildungsminister

Holger Rupprecht berichtete bei der SPD Werder über die Lehren aus Pisa

Holger Rupprecht berichtete bei der SPD Werder über die Lehren aus Pisa Werder - Mit einer brandneuen Meldung kam Bildungsminister Holger Rupprecht jüngst zu seinem ersten „Heimspiel“ nach Werder. Die örtlichen Sozialdemokraten hatten den in Glindow wohnenden Politiker eingeladen, um ihn in ihren Ortsverband aufzunehmen und gleichzeitig etwas über die aktuelle Bildungspolitik zu erfahren. Brandenburg habe beim Bildungs-TÜV den fünften Platz unter den Bundesländern belegt, verkündete Rupprecht während der angeregten Diskussionsrunde im „Hotel zur Insel“. „Die Untersuchungsergebnisse der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft bestätigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Rupprecht. Auch die jüngste Pisa-Studie habe dies bereits gezeigt, dennoch gebe es noch viel zu tun im brandenburgischen Bildungssystem. Im Oktober vergangenen Jahres sei er förmlich in sein „neues Amt gestürzt“, berichtete der langjährige Gymnasialdirektor. Mittlerweile habe er fast alle Landkreise bereist, um sich einen Überblick zu verschaffen. Bei der angestrebten Qualitätsoffensive müsse bereits im Vorschulbereich begonnen werden, betonte Rupprecht. Dort soll nun unter anderem für jedes Kind ein spezifischer Förderplan erarbeitet werden. Reibungsverluste beim Übergang von den Kitas in die Grundschule und zur weiterführenden Schule müssten abgebaut werden. „Die Oberschulmodell ist viel zu spät gekommen“, erklärte der Minister. Die demografische Entwicklung lasse es nicht mehr zu , dass in mittelgroßen Städten Real- und Gesamtschule nebeneinander bestehen. „Gleichzeitig bietet sich den Schulen jetzt die Chance, durchzustarten und ein eigenes Profil zu entwickeln.“ Erst 40 Prozent der Schulen hätten bisher ein Schulprogramm, das diesen Namen verdient, so Rupprecht. Bis Ende des Jahres soll sich das ändern. Pisa habe im internationalen Vergleich gezeigt, dass der Erfolg nicht primär von der Schulstruktur abhängig sei. „Wichtig ist was in der Schule passiert, sind Kompetenz und Motivation der Lehrer.“ Dazu gehöre auch die Bereitschaft zu ständiger Fortbildung. Etwas neidisch schaut Rupprecht auf die Erfolge der Finnen. Dort lasse man sich die Bildung sehr viel kosten, gebe es in den Schulen viel zusätzliches Personal wie Psychologen und Sozialarbeiter, räumte der Minister ein. Darum habe er sich vorgenommen, künftig mit großem Nachdruck für den Etat seines Ressorts zu kämpfen. Die Werderaner ermutigte er, die aktuelle Chance des Projektes Ganztagsschule zu nutzen. Mit dem Investitionsprogramm des Bundes könnten die Schulen fit für die Zukunft gemacht werden. Die Schulträger sollten den Mut aufbringen, den geforderten Anteil von 20 Prozent an den Gesamtkosten zu übernehmen. Hagen Ludwig

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