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Potsdam-Mittelmark: Herrchenurlaub für Bello & Co.

Ein Jahr Pfötchenhotel Beelitz: Knapp 2000 Gäste logierten bisher in Deutschlands größter Tierpension

Ein Jahr Pfötchenhotel Beelitz: Knapp 2000 Gäste logierten bisher in Deutschlands größter Tierpension Von Andrea Röder Beelitz - Ein Jahr, nachdem das „Pfötchenhotel Resort Berlin“ im Beelitzer Ortsteil Schönefeld seinen Betrieb aufgenommen hat, zieht die Hotelleitung eine positive Bilanz. „Bislang haben wir hier knapp 2000 Kunden registriert“, sagt der Inhaber der wohl größten Tierpension in Berlin-Brandenburg, Wolfgang Goergens, der in den alten Bundesländern noch zwei weitere Pfötchenhotels besitzt. Mit den „stetig steigenden Buchungszahlen“ zeigt sich auch Resortleiterin Ute Seemann sehr zufrieden. Die Angebote der Anlage würden „zunehmend gut angenommen“. Die meisten Übernachtungsgäste kommen aus dem Großraum Berlin/Potsdam, aber auch aus Hamburg, Nürnberg oder sogar Holland. Obgleich die Zahl der Tierpfleger von 8 auf 16 erhöht wurde, räumt die Managerin ein, dass eine optimale Auslastung noch nicht erreicht ist. In den komfortablen Unterkünften des Pfötchenhotels können – je nach Belegungsart der Zimmer – bis zu 500 Tiere aufgenommen werden. Doch trotz Sommerferien ist man von der Vollbelegung weit entfernt: „Derzeit beherbergen wir rund 100 Gäste“, so Seemann. Das Gros sind Hunde und Katzen, aber auch Kaninchen, Chinchillas, Hamster, Meerschweinchen, Mäuse und Vögel machen es sich hier tierisch gemütlich. Als außergewöhnlichster Gast ist der Hotelleiterin das Minischwein Ludwig in Erinnerung geblieben. Der Pfundskerl hatte für zwei Wochen in Beelitz eingecheckt und die Herzen sämtlicher Tierpfleger im Sturm erobert. Unvergessen ist sein Verhalten, denn Ludwig konnte zwar schweinemäßig grunzen, benahm sich ansonsten aber eher wie ein Hund. „Er hörte auf Kommandos wie ,Sitz'' und ,Platz'' und fühlte sich wahrscheinlich auch als Hund“, vermutet Ute Seemann. Dem entsprechend wollte das Borstenvieh mit seinen behaarten „Artgenossen“ herumtoben, „aber die Hunde sahen in ihm eher ein Steak“. In seinem eigenen Interesse erhielt das Schwein ein individuelles Animationsprogramm in einer Einzelsuite. Eigene Zimmer sind auch im Katzenhaus selbstverständlich. „Das ist ein großer Unterschied zu herkömmlichen Tierpensionen, wo regelmäßig Kleinkriege stattfinden, weil mehrere Katzen in einem Raum untergebracht sind“, betont Ute Seemann. Im Pfötchenhotel sind die Zimmer der Schmusetiger mit Aquarien, Kaminen, Kletterbäumen und Glastüren ausgestattet, regelmäßig kommen Pfleger auf ein Spielchen zu Besuch. Eine Übernachtung für Katzen kostet durchschnittlich 11 bis 15 Euro, für Hunde 20 bis 25 Euro. Darin enthalten sind unter anderem Mahlzeiten, Pflege, tierärztliche Betreuung und spielerisches Bewegungsprogramm. Während letzteres für Katzen „indoor“ stattfindet, können sich die Hunde auf dem weitläufigen Areal des Resorts die Pfoten vertreten. Mit rund 100 Hektar ist es halb so groß wie Monaco. Die Angebotspalette umfasst neben den Freiluft-Aktivitäten weitere exklusive Dienstleistungen für Hunde: von Schwimmstunden, Dog Dance und Welpenkursen in der integrierten Hundeschule über Physiotherapie im Schwimmbad und der hauseigenen Tierklinik bis hin zu Verwöhnkuren für Haut und Haar im Frisiersalon. Der Betreiber will das Resort jedoch nicht als Fünf-Sterne-Tempel verstanden wissen. „Uns geht es nicht um Luxus-Urlaub, sondern darum, dass wir den Wuffis alles bieten, was ihnen Spaß macht“, umreißt Goergens die Firmenphilosophie. Auf einer ganztäglichen, artgerechten Animation liege deshalb der Schwerpunkt, setzt Resortmanagerin Seemann hinzu. „Wir wollen einfach, dass unsere Gäste hier eine fröhliche Zeit verbringen und gut gelaunt nach Hause fahren.“ Dass das Konzept offenbar aufgeht, belegen die Eintragungen zufriedener Zweibeiner im Gästebuch. So vermerkte zum Beispiel eine Familie aus Nürnberg, ihr Muffin habe sich in Beelitz „beagle-wohl gefühlt“. Ein Berliner Pärchen bedankte sich stellvertretend für seinen Hund für „drei tolle Wellness-Tage“. Nicht wenige Gäste versprachen wiederzukommen. „Das passiert ziemlich häufig“, weiß Ute Seemann aus bisheriger Erfahrung. Während die Kapazitäten in den Tierunterkünften noch nicht ausgeschöpft sind, ist die Nachfrage nach Apartments – in denen Mensch und Tier gemeinsam wohnen können – größer als erwartet. Vier Apartments werden deshalb derzeit neu gebaut. Fertiggestellt ist hingegen schon der große Hörsaal im Hauptgebäude, wo künftig Seminare für Tierhalter, Züchter und Veterinärmediziner angeboten werden. Zu einer „Hunde-Runde“ mit ausgiebigem Spaziergang und idyllischer Kaffeepause im Wald lädt das Pfötchenhotel Resort Berlin jeden Sonntag um 10.30 Uhr interessierte Frauchen und Herrchen mit ihren Vierbeinern ein. Neben variierenden Schwerpunkten wird den Besuchern auch die Möglichkeit geboten, sich bei einer Führung ausführlich über die Anlage zu informieren. Im Internet unter: www.pfoetchenhotel.de

Andrea Röder

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