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Potsdam-Mittelmark: Ideen aus der Region gefragt

Projekte zur ländlichen Entwicklung werden auch künftig gefördert / Tourismus ein Hauptthema

Potsdam-Mittelmark - Äußerlich ist das historische Kossätenhaus in Ferch bereits weitgehend saniert. Für den nun folgenden Innenausbau und die Gestaltung zu einem Museum der Havelländischen Malerkolonie können Förderverein und Gemeinde auf Geld von der Europäischen Union hoffen. LEADER heißt das spezielle Programm, bei dem vor allem auf Ideen aus den ländlichen Regionen gesetzt wird. Ende 2007 ist die Region Fläming-Havel erneut als LEADER-Förderregion anerkannt worden (PNN berichteten). Nun beginnt eine neue Förderperiode – das Management übernimmt wie in den vergangenen Jahren der Verein Lokale Aktionsgruppe (LAG) Fläming-Havel.

Die zwei Hauptthemen seien dabei die Ankurbelung des ländlichen Tourismus und Projekte, mit denen auf den demografischen Wandel in den Dörfern reagiert wird, sagte die Vorsitzende der Aktionsgruppe, Eveline Vogel, gestern auf einer Pressekonferenz. Privatinitiativen können mit einem Satz von maximal 45 Prozent, öffentliche Vorhaben sogar mit bis zu 75 Prozent gefördert werden. Besonderes Interesse besteht an Vorhaben, mit denen Arbeitsplätze geschaffen oder gesichert werden.

Neben dem Fercher Kossätenhaus sind bei der Aktiongruppe für die neue Förderperiode bereits gut 20 weitere Projekte eingereicht worden. Dazu zählen ein Radweg in der Ortsdurchfahrt Fresdorf, der Neubau eines Tagungshauses an der Heimvolkshochschule Seddiner See und der Ausbau des Reitwegenetzes im Naturpark Nuthe-Nieplitz. Insgesamt spielt dieser Naturpark bei der Förderung des ländlichen Tourismus eine sehr wichtige Rolle. Um ihn künftig besser zu erschließen, soll nun eine sogenannte touristische Achse von Beelitz nach Trebbin geschaffen werden. Als „Eingangstore“ zum Naturpark könnten in Trebbin das einstige Bahnhofsgebäude und in Beelitz der historische Wasserturm fungieren, erläuterte der stellvertretende Vorsitzende der Aktionsgruppe, Karl Decruppe. Ein aktueller Förderantrag der Stadt Beelitz zur Einrichtung eines Naturpark-Informationszentrums im Wasserturm liege bisher jedoch nicht vor.

In der Havelregion sind indes Projekte im Zusammenhang mit Wasser- und Radtourismus sowie der Obstbau-Kulturlandschaft gefragt. Eingereicht wurde bereits ein Plan für ein kleines privates Gästehaus in Glindow. Auch das Vorhaben, einen Wasserwander-Rastplatz in Phöben einzurichten, sei noch aktuell – bisher habe es jedoch Probleme mit der erforderlichen Baugenehmigung gegeben, sagte Regionalmanager Heiko Bansen. Im Süden des Landkreises soll indes an der weiteren Entwicklung des Naturparks Hoher Fläming zu einer Top-Wanderregion gearbeitet werden.

Beim zweiten Hauptthema – der Bewältigung des demografischen Wandels – geht es vor allem darum, junge Leute im Dorf zu halten und für die älteren möglichst optimale Bedingungen zu schaffen. Eine interessante, neue Fördermöglichkeit erläuterte die Wiesenburger Bürgermeisterin Barbara Klembt. Demnach können jetzt auch junge Familien unterstützt werden, die Wohnungen in ortsbildprägenden Gebäuden ausbauen. Damit soll ein Anreiz geschaffen werden, die historische Bausubstanz zu nutzen und nicht auf die Grüne Wiese zu ziehen. Die Bewerber für eine solche Förderung dürfen bis 45 Jahre alt sein, Kinder sind keine Bedingung. Hagen Ludwig

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