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Potsdam-Mittelmark: In vier Gängen zum Pokal

Koch-Lehrlinge stritten in Teltow um die Gunst der Gaumen und den Citti-Pokal

Teltow – In der Küche des Ausbildungsverbundes der IHK ging es am Freitag heiß her: Da wurde gekocht, gegart, blanchiert und Gemüse in Form gebracht. Fünf junge Koch-Lehrlinge kämpften um den vom „Verein der Köche Potsdam und Umgebung“ ausgeschriebenen Citti-Pokal. Der Wettbewerb ist in der Region ein Klassiker und der Pokal die begehrteste Trophäe beim Nachwuchs. Zum Regelwerk gehört ein Vier-Gänge-Menü für jeweils zehn Personen, diesmal mit den Hauptkomponenten Fisch, Suppenhuhn, Schweine- und Rinderfilet. Weiter Zutaten waren variabel.

Doch bevor es an Töpfe und Pfannen ging, mussten die Wettbewerbsteilnehmer einen Theorieteil absolvieren, zu dem auch eine „Warenerkennung“ gehörte. Vor allem regionale Lebensmittel galt es dabei zu unterscheiden, darunter Fisch, Gemüse und verschiedene Gewürze. Zum praktischen Finale konnten insgesamt sechs Teilnehmer antreten. Als sich aber einer von ihnen in den Finger schnitt, hieß das für die übrigen Teilnehmer nun ein Menü für je 14 statt nur für 10 Personen zu kredenzen. „Es wurde zu einem Wettbewerb gegen die Zeit", erinnert sich Silke Toppel vom Restaurant „Vierseithof“ in Luckenwalde. Die 21-Jährige aus dem dritten Lehrjahr war die einzige Frau beim Wettbewerb. Doch sie setzte sich klar gegen die männliche Konkurrenz durch und bestätigte damit auch den ersten Eindruck von Michael Häberer, Chef des Potsdamer Köchevereins. Für ihn galt Silke Toppel schon zu Beginn des Wettbewerbs als Favoritin, „denn die Ausbildung im Vierseithof ist fachlich hochkompetent", so Häberer. Das hohe Niveau des Luckenwalder Restaurants hatte schon zwei Jahre zuvor ein Citti-Pokalsieger bewiesen. Toppel freute sich über ihren ersten Platz aber ganz besonders, „weil Frauen in der Branche noch in der Minderheit sind“. Die Kochleidenschaft liege ihr im Blut, sagt sie, denn Mutter und Tante, von denen sie viel gelernt habe, seien begabte Köchinnen, ebenso wie die Großmutter.

So war Silke Toppels Siegermenü nicht nur ein Augenschmaus, sondern überzeugte die Juroren auch kulinarisch. Als erster Gang wurde geräuchertes Schweinefilet mit Keniabohnensalat und Birnenchutney aufgetischt, gefolgt von Garnelen in Hühnerkraftbrühe und gebratener Lachsforelle. Anschließend Crépinette, eine französische Wurstspezialität, die im Schweinenetz zubereitet wird, was für eine besonders saftige Kruste sorgt. Ihr Können bewies Silke Toppel auch beim Dessert, wo sie Schokoladenküchlein mit Kumquatkompott und Weißweinzabayone zubereitete. „Patisserie ist mein Spezialgebiet", so Toppel. Eine gute Wahl, bestätigt Michael Häberer, denn: „Schokoladenküchlein liegen derzeit im Trend.“

Viel Lob gabe es auch für den zweiten Sieger Patrick Stoltzmann vom Potsdamer Hotel „Mercure“ und den dritten Philipp Schloßhauer vom Gasthaus „Zur Linde“ im Michendorfer Ortsteil Wildenbruch. Für die Koch-Azubis ist der Wettbewerb ein Vorgeschmack auf ihre praktischen Prüfungen im Sommer und zudem eine große Chance, vom Ausbildungsbetrieb anschließend übernommen zu werden. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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