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Potsdam-Mittelmark: Je einfacher desto grüner

Rehbrückes Initiative für umweltschonende Baupolitik könnte Erfolg haben

Rehbrückes Initiative für umweltschonende Baupolitik könnte Erfolg haben Nuthetal - So zufrieden hat man Gerhard Kruspe lange nicht mehr gehört - zumindest, was die bauliche Entwicklung in Bergholz-Rehbrücke anbetrifft. Kruspe, der für die SPD den Ortsentwicklungsausschuss leitet, zog nach der von ihm initiierten Sondersitzung am Dienstagabend das Fazit: „Wir sind jetzt wirklich auf einem gutem Weg." Schon sehr bald sollen Bausünden, wie sie nach Ansicht vieler in jüngerer Vergangenheit im Ort überhand genommen haben, nicht mehr möglich sein. Wie geplant haben die Mitglieder des Ausschusses einstimmig das Verfahren für die Aufstellung eines Bebauungsplans (B-Plans) auf den Weg gebracht, der bestimmte Parameter für Bauvorhaben vorgibt und im Wesentlichen für den gesamten besiedelten Bereich von Bergholz-Rehbrücke gelten soll – mit Ausnahme von nahezu fertig bebauten Gebieten wie dem Rehgraben. Dabei geht es den Vertretern wie berichtet in erster Linie darum, ein Mindestmaß an Grundstücksgröße festzulegen. Für Einfamilienhäuser sollen das 700 Quadratmeter sein, für Zweifamilienhäuser jeweils 600. Im Ort hatte sich in der Vergangenheit zunehmendes Unbehagen breit gemacht, weil Neubauten auf immer kleineren Flächen entstehen, so dass hinterher oft kaum noch Platz für Bäume bleibt. In der Folge sehen viele den Charakter von Bergholz-Rehbrücke als grüne Gemeinde infrage gestellt. Nicht zuletzt Gerhard Kruspe hatte diesen Zustand in letzter Zeit wiederholt lautstark beklagt. Ausschussmitglied Rainer vom Lehn (UBI/Grüne) blickte gegenüber den PNN noch einmal auf den von seiner Partei angestoßenen Beginn der Diskussion zurück: „Vor drei Jahren hat Uwe Jaeger die Diskussion um einen B-Plan angeregt und damals viel Schimpf und Schande geerntet, weil man das nicht für sozialverträglich hielt." Daher zeigt sich vom Lehn sich zufrieden mit der Entwicklung. In der nächsten Septembersitzung der Gemeindevertreter soll ein Aufstellungsbeschluss für den B-Plan gefasst werden, wofür sich eine breite Mehrheit abzeichnet. Durch eine weitere Beschlussvorlage soll dann eine Veränderungssperre in Kraft treten, die mit sofortiger Wirkung alles unterbindet, was den Regelungen des späteren B-Plans zuwiderläuft. Bis vor kurzem wurde die Aufstellung eines B-Plans für unmöglich gehalten, da die zu erwartenden Kosten der klammen Gemeinde zu hoch erschienen. Nun ist aber Wilhelmshorst mit einer Initiative für ein vereinfachtes – und damit billigeres – Verfahren vorgeprescht: ohne aufwendige Kartierung und Vermessungen. Grund zum Optimismus gibt dabei die inzwischen signalisierte Zustimmung aus dem Potsdamer Bauministerium, die bis dahin aus verfahrensrechtlichen Gründen als unsicher galt. Rehbrücke will sich nun möglichst genau an den Wilhelmhorster Vorgaben orientieren. Aber auch hier bleiben laut Rainer vom Lehn die Kosten für die Gemeinde unklar, bis die Ausschreibung abgeschlossen ist. Wenn es sich dann noch immer als zu teuer erweise, müsse man eben in vier Teilabschnitten vorgehen. eck

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