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Potsdam-Mittelmark: „Jetzt haben wir Freiraum zum Träumen“

Internationale Schule beginnt mit dem Bau ihres Campus auf dem Seeberg / Sportanlagen sollen im nächsten Jahr fertig sein

Kleinmachnow - „Jetzt haben wir den Freiraum zum Träumen“, meint Thomas Schädler. Der Direktor der Berlin Brandenburg International School (BBIS) drückt die gegenwärtige Situation etwas pathetisch aus. Tatsächlich jedoch ist man nach fünf Jahren auf dem Kleinmachnower Seeberg in der Realität angekommen. Bis jetzt war es Wunsch und vielfach bekundetes Interesse, hier einen Campus zu entwickeln. Seit kurzem ist die BBIS Eigentümer des Geländes – „Die Verträge sind unterschrieben“, so BBIS-Manager Burkhard Dolata gestern gegenüber den PNN. Das bedeutet gleichzeitig den Baustart für den geplanten Campus. Für den Sportplatz und die Drei-Feld-Sporthalle haben in den vergangenen Tagen die Arbeiten begonnen. Ehrgeiziges Ziel ist es, beide Projekte sowie die Erschließung des BBIS-Campus im Sommer 2007 fertig zu stellen.

Insgesamt 36 Millionen Euro will die BBIS als gemeinnützige Gesellschaft in ihren „International Green Campus“ investieren. Mit einer Gesamtfläche von 39 Hektar anvanciert sie so zu einer der größten Campus-Schulen Europas. Gegenwärtig lernen in der Schule 432 Kinder aus 52 Nationen. Innerhalb der vergangenen drei Jahre hat sich die Schülerzahl verdoppelt. Neben Manager- und Diplomatenkinder seien immer mehr Anfragen aus deutschen Familien zu registrieren, die sich auf der Suche nach alternativen Bildungsmöglichkeiten zunehmend für Internationale Schulen interessieren. Zur Zeit zählt die BBIS 158 deutsche Kinder. „Wir könnten diese Zahl problemlos erhöhen, aber dann würden wir den internationalen Charakter der Schule gefährden“, verdeutlicht Schädler.

Am BBIS-Campus sollen einmal bis zu 900 Schüler lernen. Das Bautempo für die Umwandlung der ehemaligen Reichspostbauten zu Schulgebäuden mit Unterrichtsräumen, Fachkabinetten, Auditorium, Studios und Labors soll sich daran orientieren, wie dynamisch sich die Schülerzahlen entwickeln. „Konkret angedacht“ ist auch der Bau eines Internats, „die Nachfrage und die Möglichkeiten sind gegeben“, wie Schädler den PNN sagte. Vorstellbar sei dafür die Nutzung eines der bestehenden Häuser oder auch ein Neubau, der auf einer Reservefläche – dem so genannten Sondergebiet II – möglich wäre.

Die Zustimmung des Kleinmachnower Gemeindeparlamentes zu einem städtebaulichen Vertrag zwischen BBIS und Gemeinde, sowie der Kauf des Seebergs von der Deutschen Telekom Ende des vergangenen Jahres bezeichnet Burkhard Dolata als „Durchbruch für alle Nutzer“. Denn neben der Internationalen Schule sehen die Waldorfschule, die Waldorfkita, die dritte kommunale Grundschule ihre Zukunft auf dem Seeberg. Auch die Ansiedlung einer Fachhochschule ist nach wie vor im Gespräch. „Wir freuen uns, wenn alle ihre Zukunft auf dem Seeberg beginnen können“, so der BBIS-Geschäftsführer. Gegenwärtig laufen die Verhandlungen zwischen der BBIS und der Waldorfschule, die für ihr geplantes Schuldorf die notwendigen Flächen auf dem Seeberg kaufen möchte.

Mit der Sicherheit, auf dem Seeberg nun eine „definitive Bleibe“ gefunden zu haben, wird die BBIS mit der Entwicklung ihres Campus auch ihr Profil als innovative Schule schärfen. Wie an Internationalen Schulen üblich wird englischsprachig unterrichtet, die Klassenstärken sind mit maximal 18 Schülern überschaubar, das Verhältnis von einem Lehrer für sieben Schüler garantiert Qualitätsunterricht. Überaus innovativ gestaltet sich die Bezahlung der Lehrer: Die Pädagogen werden nach Leistungs- und Einsatzbereitschaft individuell bezahlt. Wer sich in Arbeitsgemeinschaften und Projekten engagiert, bekommt mehr Geld, ebenso wer einen „signifikanten Beitrag für die Entwicklung der Schule leistet“, so Schädler. Zudem erhält jeder Lehrer einen Inflationsausgleich. Sollte die BBIS-Gesellschaft erfolgreich wirtschaften, werden die Lehrer finanziell beteiligt. Neue Maßstäbe auf dem Seeberg. Peter Könnicke

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