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Potsdam-Mittelmark: Jobcenter kompakt

Ab 1. Januar übernimmt der Landkreis allein die Verantwortung. Reibungsloser Übergang erhofft

Potsdam-Mittelmark - In 31 Tagen endet die gemeinsame Verantwortung der Arbeitsagentur und des Landkreises für das Jobcenter Potsdam-Mittelmark (Maia). Die Hartz-IV-Empfänger werden ab 1. Januar allein vom Landkreis betreut. Zum Abschluss gab es noch einmal eine Erfolgsmeldung. Arbeitsagentur-Chefin Edalgard Woythe, lobte gestern vor der Presse die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Aktuell sind in Potsdam-Mittelmark nur noch 6815 Menschen arbeitslos, vor sechs Jahren waren es noch doppelt so viele. Mit etwas Wehmut werde man jetzt organisatorisch getrennte Wege gehen, so Woythe.

Nach Auskunft des Maia-Geschäftsführers Bernd Schade sollen die Kunden des Jobcenters jedoch so gut wie nichts von den Veränderungen bemerken. Die meisten Mitarbeiter bleiben als Ansprechpartner für die Leistungsbezieher erhalten. Nur im Detail wird es einige Veränderungen geben. An den vier Standorten in Teltow, Werder, Bad Belzig und Brandenburg/Havel werden alle Mitarbeiter in jeweils einem Gebäude zusammengefasst. So zieht das Jobcenter in Teltow vom Teltowkanal in die Lankestraße 4. Der Telefonservice der Maia ist ab 2. Januar unter der neuen Rufnummer (033841) 91800 zu erreichen. Organisatorisch wird aus dem Jobcenter ab 1. Januar ein neuer Fachbereich der Kreisverwaltung. Bernd Schade bleibt der Chef.

Landrat Wolfgang Blasig erhofft sich durch die Veränderung Synergieeffekte. „Durch die dann mögliche Verzahnung mit dem Sozialbereich und der Wirtschaftsförderung kann man besser auf die individuellen Anforderungen reagieren“, so Blasig, der auch darauf hinwies, dass der Kreistag in der vergangenen Woche parallel einen eigenen Ausschuss zu dieser Thematik ins Leben gerufen hat. Eine Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur soll es allerdings auch weiterhin geben. Sowohl der Kontakt zu dem Arbeitgebern als auch die Vermittlung von Auszubildenden sollen in Kooperation erfolgen.

Bei der Einführung einer neuen, kommunalen Abrechnungssoftware befürchtet Schade keine Probleme. „Die Software ist schon in anderen Landkreisen erfolgreich getestet worden, falls es dennoch Probleme geben sollte, zahlen wir per Hand aus“, so der Jobcenter-Chef. Über die Änderungen sind bereits alle Partner der Maia informiert worden. Die Kunden, wie die Leistungsbezieher im Jobcenter bezeichnet werden, erhalten keine gesonderte Benachrichtigung. Auf jedem Bewilligungsbescheid sei jedoch auf die Änderung hingewiesen worden, hieß es gestern.

Der Landkreis Potsdam-Mittelmark wird ab 1. Januar eine von 110 sogenannten Optionskommunen sein, die die Hartz-IV-Empfänger in alleiniger Verantwortung betreuen. Die neue Struktur war nötig geworden, weil das Bundesverfassungsgericht die Zusammenarbeit von Arbeitsagenturen und Kommunen bei der Betreuung Ende 2007 für verfassungswidrig erklärt hatte. Eine solche Zusammenarbeit gab es bisher auch bei der Maia.Andreas Koska

Andreas Koska

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