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Potsdam-Mittelmark: Klocksin steht bereit

Kleinmachnows SPD-Ortschef stellt sich zur Nominierung als Direktkandidat für die Landtagswahl

Kleinmachnows SPD-Ortschef stellt sich zur Nominierung als Direktkandidat für die Landtagswahl Kleinmachnow. „Ich erkläre meine Bereitschaft zur Kandidatur.“ Vor Wochen ins Gespräch gebracht, machte der Kleinmachnower Sozialdemokrat Jens Klockin gestern seine Ankündigung offiziell: Zur Landtagswahl im September will er das Direktmandat im Wahlkreis 20 erringen. Im März nominiert die SPD endgültig ihre Kandidaten, doch gab es bereits von der sozialdemokratischen Basis in Kleinmachnow, Teltow, Stahnsdorf und Nuthetal Signale, Klocksin ins Rennen zu schicken. Bei einer Nominierung wäre der Kleinmachnower SPD-Ortschef der direkte Konkurrent des CDU-Kandidaten Jörg Schönbohm und auch des Teltowers Hans-Peter Goetz, den die FDP in der Vorwoche auf die Bewerberliste setzte. „Schön, wenn man es nicht nur mit Leichtgewichten zu tun hat“, kommentiert Klocksin die unmittelbare Gegnerschaft. Um Profil und Namen des SPD-Bewerbers im interessanten Wahlkreis 20 wurde in den vergangenen Wochen reichlich spekuliert. Schließlich geht es nicht nur um die direkte Auseinandersetzung mit dem CDU-Landeschef. Es gilt auch eine der letzten „roten Hochburgen“ des Landes zu verteidigen. So fielen auch die Namen der Minister Günther Baaske und Steffen Reiche. Doch habe Klockin in einzelnen Ortsverbänden die klare Position wahrgenommen, „dass es ein Kandidat aus der Region sein soll“. Immerhin zähle die SPD in der Region etwas mehr als 300 Mitglieder – diese Stärke müsse sich auch in der Nominierung eines eigenen, hiesigen Kandidaten ausdrücken. In der Kommunalpolitik ist Klocksin, der im Bundes-Verkehrsministerium arbeitet, längst kein Unbekannter. Zahlreiche Foren zur Kleinmachnower Ortspolitik standen unter seiner Moderation, die im vergangenen September präsentierten SPD-Leitlinien für mehr regionale Zusammenarbeit tragen auch die Handschrift des Kleinmachnowers, mit 420 Stimmen zog Klocksin im Oktober in die neue Gemeindevertretung. „Ich habe gezeigt, dass ich mit den regionalen Themen vertraut bin“, gibt er sich selbstbewusst. Dabei gebe es auf zahlreichen regionalen Politikfeldern – Wirtschaft, Arbeit, Verkehr, Bildung und Siedlungsentwicklung – Korrekturbedarf. „Die Region in eine zukunftsfähige Form zu bringen, für ihre Chancen und Potenziale in Potsdam zu werben, ist meine Absicht“, betont Klocksin. Die Probleme des Teltower Raums – Siedlungsdruck, Verkehrsengpässe, Bedarf an Schulen und Kitas – seien typisch für das Umfeld einer Großstadt. Doch „Luxusprobleme“ seien es nicht, die der Speckgürtel habe: „Es ist keine Schande, wenn Menschen hier herziehen und Kinder mitbringen, die in die Schule wollen“, so der Sozialdemokrat. „Es gibt keine Alternative als das Gespräch mit den Menschen,“ stützt sich Klocksin auf eine Erfahrung aus dem Kommunalwahlkampf. Er nennt sich selbst einen „Anhänger der Berechenbarkeit von Politik“, der auf die „Kraft des Wortes und der Überzeugung“ setze. Wie bereits im vergangenen Herbst werde auch die Landtagswahl vom bundespolitischen Stimmungsbild geprägt sein. An Wahlständen werde Klocksin nichts schönreden oder leugnen: „Mit Ehrlichkeit kann man Vertrauen gewinnen“, ist er auf kritische Diskurse vorbereitet. Klocksin erwartet einen „sachlichen und konkreten“ Wahlkampf. Darin werde er für eine „offene und liberale Gesellschaft“ werben, wie er sie unter Führung von Ministerpräsident Matthias Platzeck für möglich hält. „Die Wahl“, so Klocksin, „wird richtungsweisend, ob das Klima im Land offener oder rauer wird.“ Peter Könnicke

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