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Potsdam-Mittelmark: Kostenlos im Wasser parken

Zwei neue Bootsanleger sollen Werder vom Wasser besser erlebbar machen

Zwei neue Bootsanleger sollen Werder vom Wasser besser erlebbar machen Werder - Die Enten sonnten ihr Gefieder und der Wind strich seicht über die Föhse, als Bürgermeister Werner Große (CDU) zur Eröffnung der Werderaner Bootssaison gestern Schlag elf das Band durchschnitt. 700000 Euro wurden investiert, um die Stadt Werder vom Wasser aus noch besser erlebbar zu machen: Mit Unterstützung der ILB (200000 Euro) sind ein Bootsrastplatz zwischen Hartplatz und Inselstadt und ein neuer Dampferanleger am Stadtbahnhof entstanden. Zum Saisonstart wurden beide gestern feierlich eingeweiht. Die bunte Gästeschar schipperte, von der Brassband Blechzeit mit „Wochenend und Sonnenschein“ begleitet, von einem Steg zum anderen. Der Töplitzer Frank Ringel hatte dazu seine MS Werder mit 40 Plätzen zur Verfügung gestellt. Frisch gezapftes „Werdersches“ gab“s auch. Die Steganlage in der Föhse, deren Wert von Anglern schon erkannt wurde, hat in 79 Meter Länge 26 Liegeplätze. Eine öffentliche Toilette ist nebenan. Ein 15 Meter breiter Anleger wurde zusätzlich für Paddler gebaut. Der Petzower Dieter Möller war gestern der Erste, der den Steg seiner Bestimmung zuführte: Mit einer alten Segeljolle mit rotem Segel kam er zum Termin. Kostenlos und windgeschützt konnte er das rüstige Holzboot parken. Nur die Übernachtung wird künftig Geld kosten – zwischen 2 und 5 Euro, je nach Bootsgröße. Marina-Betreiber Wolfgang Hotzel wird sich um die Anlage kümmern. In den nächsten Wochen soll sich der Steg mit Gästen füllen, die von ihrem Bootstrip pausieren, um zum Beispiel über die Insel zu bummeln. Selbst für Boote mit einer Länge von bis zu 8,5 Metern gibt es vier Buchten. Noch größer dürfen die Schiffe sein, die am Dampferanleger am Bahnhof – unterhalb der Zernseebrücke – halt machen. Auch für sechs Sportboote ist hier noch Platz. Die Stern-und-Kreisschifffahrt Berlin, die in der Saison täglich zwischen Wannsee und Werder fährt, wird hier zusätzlich Station machen. Zum Baumblütenfest (23. April bis 1. Mai) wird durch die Reederei Herzog zudem ein Shuttleverkehr zum Schiffsanleger am Arielle auf der Inselstadt eingerichtet, der bis zu 8-mal täglich verkehren soll. Ein Dampfer mit 80 Plätzen wird dazu unterwegs sein. Die Abfahrtzeiten werden in den Zügen angesagt. Bemerkenswert: Der Dampferanleger steht gar nicht auf Werderaner Territorium, sondern in der Gemeinde Schwielowsee. Und ein Teil des Radweges, den die Blütenstadt von der Damaschkestraße zum Anleger neu gebaut hat, befindet sich in Potsdamer Gemarkung. Am „Dreiländereck“ unter der Eisenbahnbrücke sei eben alles eng beieinander, kommentierte Bürgermeister Große. Wermutstropfen: Seitdem die Brücke selbst mit Golm Potsdam zugeschlagen wurde, befindet sich der Fuß- und Radweg über die Havel in desolatem Zustand. „Früher haben wir uns um die Pflege gekümmert“, sagte Große. Jetzt müsse man fürchten, dass der kürzeste touristische Weg zwischen Werder und Golm wegen Vernachlässigung bald abgeschnitten ist – auch für Wassertouristen, die hier halten. Henry Klix

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