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Potsdam-Mittelmark: Lärm bleibt Thema

Teltower SPD diskutierte über Anhalter Bahn

Teltow - Es gibt Grund zu Optimismus für die Teltower Bürgerinitiative „Lärmschutz Anhalter Bahn“. Kürzlich signalisierte Bahnchef Hartmut Mehdorn, es stehe doch Geld für Lärmschutzmaßnahmen zur Verfügung, wie Initiativensprecher Uwe Valentin von dem Bundestagsabgeordneten Hellmut Königshaus (FDP) erfuhr. Königshaus hatte in einem Gespräch mit dem Bahnchef die Sorgen der Teltower Anwohner geschildert, die entlang der Anhaltertrasse wohnen und denen keine Lärmschutzwände zugestanden werden, da es sich bei dieser Strecke um eine Wiederinbetriebnahme handle. Mehdorn habe sich in diesem Gespräch „auf die Seite der um Lärmschutz bemühten Anwohner an der Anhalter Bahn geschlagen“ und mache entsprechendes Handeln nun davon abhängig, ob die Bundesregierung es der Bahn erlaube. „Die Bahn ist nicht mehr unser Gegner“, verkündete Valentin deshalb am Donnerstag im SPD-Ortsverein, der zu einer öffentlichen Versammlung eingeladen hatte, die sich diesmal dem Thema Lärmschutz widmete.

Doch Valentins Euphorie fand nicht nur Ortsvereinsvorsitzender Frank Fromm bedenklich, da bisher nur eine Absichtserklärung Mehdorns vorliege. Fromm informierte, dass der Ortsverein sich bemüht habe, Vertreter der Bahn AG zur Versammlung einzuladen. Doch die Bahn blocke noch immer ab und sei vor dem 23. März zu keinerlei Gesprächen bereit. So sieht man im Ortsverein vorläufig noch keinen Grund zum Aufatmen. Deshalb werde parallel nach Alternativen gesucht, die auch Eigeninitiativen von Bürgern einschließen. So könnten Wälle geschüttet werden, allerdings müsse die Bahn das auf ihrem Grundstück genehmigen. Doch solches Nachdenken in der Orts-SPD war für Uwe Valentin Anlass genug, zu vermuten, die Genossen wollten das Thema für sich politisch ausnutzen. Dagegen verwahre er sich im Namen der Bürgerinitiative, die ihr Engagement überparteilich begreife, so Valentin.

Anders werteten dagegen zwei anwesende Mitglieder der Bürgerinitiative die Absichten des Ortsvereins. So bedankten sich Peter Abt und Detlef Fanter dafür, dass sich die Teltower SPD der Sache angenommen habe und die Initiative unterstütze. Auch Frank Fromm stellte klar, dass man in der Sache voran kommen wolle und es nicht darum gehe Lorbeeren zu ernten. Außerdem gebe es zu diesem Thema Einigkeit über alle Fraktionen hinweg, betonte Bürgermeister Thomas Schmidt: „Jetzt müssen Nägel mit Köpfen gemacht werden“.

Deutlich wurde an diesem Abend auch, dass Lärm ein Thema ist, das Teltows Stadtväter noch lange beschäftigen wird. So stellte Lärmschutzexperte Axel Strohbusch in seinem Vortrag klar, dass sich die meisten Bürger von Verkehrslärm belästigt fühlen, gefolgt von Industrie- und Gewerbelärm. Auch wenn Geräusche unterschiedlich empfunden werden, zeichne sich bereits ab, dass Lärm für viele ein Stressfaktor sei. Der Lärmminderungsplan, der nun für Teltow vorliege, zeige dass hier Handlungsbedarf besonders für die Hauptverkehrsadern Mahlower-, Ruhlsdorfer-, Lichterfelder- und Potsdamer Straße bestehe. Eine besonders kritische Situation wird an der Einmündung zum neuen Spangenabschnitt an der Mahlower Straße erwartet. Gleichfalls müsse der Lärmaspekt beim Ausbau der Siedlungsstraßen künftig mehr beachtet werden, weshalb die SPD-Fraktion dieses Thema im Stadtparlament anregen möchte.

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