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Potsdam-Mittelmark: Lebensherbst im „Blütentraum“

Hoffnungsvoller Neubeginn für Seniorenheim Strengfeld / Über 60 neue Arbeitsplätze

Hoffnungsvoller Neubeginn für Seniorenheim Strengfeld / Über 60 neue Arbeitsplätze Werder - Für Margot Krause ist es „ganz ideal“: Vor einem Monat ist sie mit ihrem pflegebedürftigem Mann Franz Krause (92) in den Senioren-Wohnpark „Blütentraum“ ins Strengfeld gezogen, gerade rechtzeitig wurde die Wohnung fertig. „Mein Mann wäre nie alleine in eine Pflegeeinrichtung gegangen“, sagt die 83-Jährige. In der Kombination aus Pflege und Wohnen fand das Petzower Ehepaar die Lösung. Der Citybus fährt in der Nähe ab, das Einkaufszentrum ist nebenan und die Betreuung sei „wirklich einmalig“, vom Hausmeister bis zum Pflegedienst, der mehrmals täglich vorbeischaut. Ein bisschen größer hätte die Wohnung sein können, sagt Frau Krause – doch dafür hat die kleine Rente nicht gereicht. Nach jahrelangem Hickhack gibt es einen Neuanfang für das Seniorenheim auf dem Strengfeld. Die ersten beiden von insgesamt acht Häusern sind fast vollständig bezogen. Die SKS Senioren und Krankenpflege Service AG aus Cottbus hat im vorigen Jahr den Betrieb des Objektes übernommen, mit einem ungenannten Münchner Investor als Partner soll es jetzt schrittweise vorwärts gehen. Im siebenstelligen Bereich wird investiert, sagt Bernd Eifler, Alleinaktionär und Vorstandschef der SKS; 60 bis 70 Menschen sollen hier einmal beschäftigt sein. Vor zwei Monaten hat die Vermietung von 42 Wohnungen mit betreutem Wohnen begonnen, 7 sind noch frei, erklärt die Hausverwalterin der Anlage, Steffi König. Die zwei rollstuhlgerechten Zimmer mit Küche und Bad haben durchschnittlich 47 Quadratmeter und kosten etwa 450 Euro – Notruftelefon, Notrufleine im Bad und „Notruffinger“ am Schlüsselband inbegriffen. Für den Pflegedienst kommen nochmal 80 Euro pro Person dazu, die Kassen sind dann auch mit im Boot. Zu den beiden Gebäuden am Obstzüchterweg soll das benachbarte Haupthaus in der Straße Auf dem Strengfeld hinzukommen, 12 weitere betreute Wohnungen sollen hier entstehen. Zudem wird es hier Platz für die Küche, die Hausverwaltung und einen Gemeinschaftsraum geben, Fertigstellungstermin ist im Juni. In den fünf Gebäuden hinter dem Haupthaus sollen danach schrittweise 177 Pflegeplätze eingerichtet werden. Das Gebäudeensemble soll durch Verbindungsbauten ergänzt werden. Voraussichtlich ab August solle hier die Vermietung losgehen, sagt Hausverwalterin König. Die Kosten für die Pflegestufen I bis III seien noch unklar, derzeit werde mit den Pflegekassen darüber verhandelt. Der Investition in Werder sei eine Standortanalyse vorangegangen, wie König betont. Auch wenn zum Beispiel die Arbeiterwohlfahrt in der Stadt bereits zwei Seniorenheime betreibt, glaubt man bei der SKS, noch genügend Bewohner zu finden. „Im Speckgürtel gibt es Arbeit. Die Kinder holen ihre Eltern aus Rostock und Erfurt, um sie in der Nähe zu haben“, lautet Königs Erfahrung. An geschäftlicher Erfahrung fehlt es dem Unternehmen zumindest nicht: Die SKS wird am 1. Juli zehn Jahre alt und betreibt im Osten Deutschlands bereits 15 Objekte. Für Exoten ist die „Residencia Tercera Edad“ in Porto Cristo, Mallorca, im Angebot. Das Seniorenzentrum am Strengfeld war einst von der Hanne Grundstücksgesellschaft mbH & Co. Berlin errichtet worden. Im Herbst 1998 meldete sie Insolvenz an, Geschäftsführer Jürgen Hanne wurde später wegen Kapitalanlage-Betrug verhaftet. Dann wollte die KBN Seniorenheim Berlin den Seniorenwohnpark betreiben, zog sich aber wieder zurück. Der Neustart mit der SKS stimmt in Werder hoffnungsvoll. Henry Klix

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