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Potsdam-Mittelmark: Löcknitz weiter als Tierpark-Standort favorisiert

Bündnisgrüne sehen wenig Chancen für Alternativangebot der BVVG am Ortsrand von Petzow

Bündnisgrüne sehen wenig Chancen für Alternativangebot der BVVG am Ortsrand von Petzow Werder-Petzow - Die Bündnisgrünen wollen sich weiterhin für einen Umzug des bisher in Geltow beheimateten Tierparks auf die Löcknitz nach Petzow einsetzen. Das jüngste Alternativangebot der Bodenverwertungs- und verwaltungsgesellschaft (BVVG), die Gehege am Ortsrand von Petzow im Bereich zwischen Fercher und Bliesendorfer Straße (PNN berichteten) zu errichten, sehen sie im Gegensatz dazu sehr kritisch. „Das Ersatzgrundstück grenzt direkt an den geplanten Golfplatz von Axel Hilpert, stellte die Stadtverordnete Jutta Gessinger (B90/Grüne) am Sonnabend bei einem Vor–Ort-Termin fest. Da sei die Ansiedlung eines Tierparks sicher kaum möglich, gab sie zu bedenken. Auf dem von der BVVG angebotenen Alternativgrundstück in der Nähe des Schlossparks sollte Ende der 1980er Jahre ein Seeschlammhafen für die Düngung der havelländischen Obstplantagen gebaut werden. Das konnten die Petzower nach Aussage von Ortsbürgermeister Bernd Hanike gerade noch verhindern. Durch die Wende 1990 blieb ein halbfertiges Gebäude als Bauruine stehen. Den Standort der einstigen Entenfarm auf der Löcknitz hatte die Stadt Werder indes schon vor Jahren ins Gespräch gebracht. Auch eine Bauvoranfrage an den Landkreis wurde positiv beschieden. Der Vorsitzende des Kreisumweltausschusses, Axel Mueller (Bündnisgrüne), hatte deshalb am Sonnabend zu einer Besichtigung der vorgesehenen Areale eingeladen. Erschienen waren jedoch nur Vertreter der eigenen Partei, Betreiber und Freunde des Geltower Tierparks sowie der Kreistagsabgeordnete Horst Geßwein (Freie Bürger und Bauern). Als früherer Bürgermeister von Geltow hatte er die Anfänge des Tierparks auf dem Franzensberg eher kritisch betrachtet. Mittlerweile hat das Kreisumweltamt zum September 2005 seine Schließung angeordnet, weil viele Gehege nicht mehr den aktuellen Kriterien für die Tierhaltung entsprechen. Nun könnte Geßwein der Nachbar eines neuen Tierparks in Petzow werden, denn er ist Pächter des Ausflugslokals mit Pensionsbetrieb im alten Jagdhaus Löcknitz. Gemeinsam mit den Betreibern des Tierparks, Gisela und Dieter Rux, sucht er jetzt nach Lösungen für den Umzug. Natürlich könne er den Heimattierpark in sein eigenes Gäste-Konzept gut einbauen, sagte er gegenüber den PNN. Doch habe auch er noch einiges mit der Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft BVVG zu klären. Diese hatte jüngst erklärt, sie wolle das Gelände der alten Entenfarm, die 1953 neben dem Jagdhaus gebaut wurde, ausschreiben und meistbietend verkaufen. Eine Tierparknutzung würde den Verwertungsrichtlinien der Gesellschaft zuwider laufen, hieß es. Es sei fraglich, ob der Tierpark unter diesen Bedingungen noch mitbieten könne. „Wir haben unser Gebot bereits abgegeben, sagte Gisela Rux den PNN. Mit Hilfe der Berliner Wirtschaftsberatungsfirma M & G Schlegel und über stille Beteiligungen können man insgesamt sechs Millionen Euro für das Projekt einsetzen. Jedoch seien die Mittel trotz der Unterstützung von Schlegel begrenzt, und gegen finanzgewaltigere Bieter könne man nicht antreten, räumte sie ein. Das Löcknitz-Gelände sei ideal für eine Tierpark–Nutzung , sagte auch Architekt Wolfgang Raché. Sein Büro, das unter anderem seit vielen Jahren für den Berliner Zoo arbeitet, hat für den Petzower Standort bereits einen Masterplan mit artgerechten Gehegen und einer großzügigen Streichelwiese vorgelegt. „Baurechtlich gibt es hier bereits eine Genehmigung für die Tierhaltung, gab der Architekt zu bedenken. Da das vorgesehene Areal im Landschaftsschutzgebiet liege, sei eine Umwidmung ohnehin nicht einfach möglich. Jutta Gessinger vermisst indes zur Zeit Aktivitäten der Stadt Werder. Die Stadt habe sich zwar 1999 eindeutig für den Tierpark-Standort Löcknitz ausgesprochen, doch ein Beschluss der Stadtverordneten sei leider nie gefasst worden.

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