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Potsdam-Mittelmark: Lupinenanbau und Roggenkongress

Fachtagungen in Güterfelde mit Experten aus dem Ausland

Stahnsdorf - Das Team vom Ackerbau-Referat des Landesamtes für Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Güterfelde blickt zufrieden auf das vergangene Jahr zurück. „Wir haben unsere Aufgaben mit vielen Initiative erfüllt“, meint Leiter Lothar Adam mit Blick auf die verschiedenen Fachtagungen im eigenen Haus und auf das Mitwirken bei Veranstaltungen an anderen Orten Brandenburgs.

Gern verweist er auf die gute Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern und über den Erfolg bei einem internationalen Projekt. Thema war die Förderung des Lupinenanbaus in Europa, an dem Frankreich, Spanien, Dänemark, Belgien und die Schweiz beteiligt waren und bei dem die Güterfelder ihre Erfahrungen und Erkenntnisse einbringen konnten. Eine internationale Herausforderung bringt auch das neue Jahr: Das Landesamt ist im Juni in Dahlewitz an einem europäischen Roggenkongress beteiligt, zu dem Experten aus verschiedenen Ländern erwartet werden. Triebkraft hierfür ist die Erkenntnis, dass diese auf mageren Acker gedeihende Kultur auch künftig einen hohen Stellenwert als Nahrungs- und Futtergetreide sowie als Energielieferant hat. Die Güterfelder werden dabei über Anbaumethoden auf den märkischen Sandböden informieren. Das geschieht bei Feldführungen auf der 60 Hektar großen Ackerfläche hinter der Telekom auf dem einstigen Stahnsdorfer Kasernengelände.

Die Gewinnung von Biogas ist seit Jahren ein bedeutsames Arbeitsthema in Güterfelde. Deshalb werden hier neben den herkömmlichen Getreidesorten und Raps auch solche Kulturen wie Triticale, Sonnenblumen, Sudangras und Zuckerhirse angebaut. Über die aus Amerika stammende Nachtkerze, deren Samen für Kosmetika und Arzneimittel gebraucht wird, hatten die Güterfelder vor zwei Jahren mit der Sanssouci-Filmgesellschaft aus Kleinmachnow schon einen viel beachteten Lehrfilm geliefert. Verständlich also, dass Lothar Adam dieses Fachwissen auch wieder bei der bevorstehenden Grünen Woche vermitteln wird. Zur Tagung über die Nutzung von pflanzlichen Rohstoffen als Energielieferant am 22. Januar am Brandenburger Gemeinschaftsstand gehört sein Vortrag über den „Biomasseanbau auf leichten Böden“. Mit diesem Themenbereich beschäftigen sich ebenfalls die drei Güterfelder „Kernveranstaltungen“ des Jahres 2007: für den 15. Mai ist ein „Rapstag“ angesetzt, am 30. Mai geht es bei der 25. Fachtagung Acker- und Pflanzenbau gemeinsam mit der Energie Technologie Initiative Brandenburg um Getreide für Bioethanol. Mitte Juni folgt eine Veranstaltung zum ökologischen Landbau und am 23. August steht „Biogas aus Mais, Sudangras und Sonnenblume“ auf dem Programm. Mit viel Besuch aus der Fachwelt ist also 2007 wieder zu rechnen.

Auf dem großen Versuchsgelände, das sich von der Berliner Straße bis zur Stahnsdorfer Annastraße hinzieht, gedeihen rund 30 verschiedene Pflanzenarten, mit denen Erkenntnisse zu Fruchtfolge, Anbautechnik, Düngung und Verwertungsqualitäten gewonnen werden. Wobei das Wetter keine Rolle spielt – jede Witterung liefert Erkenntnisse. Vom vergangenen Jahr werden die Besonderheiten in Erinnerung bleiben, die allen Landwirten zu schaffen machten. „Im feucht- kalten Frühjahr hatten sich auf den Feldflächen kleine Seen gebildet, worauf hier ein Schwanenpaar heimisch wurde. Der heiße und trockene Sommer dagegen brachte Einbußen bei der Getreideernte“, so Lothar Adam, der die Geschichte der 1980 gegründeten Forschungsstätte mit dem 30 Mitarbeiter zählenden Forscherteam maßgeblich mit bestimmt hat. Georg Jopke

Georg Jopke

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