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Potsdam-Mittelmark: Malz und Rüben

Teltower Köstlichkeiten erfreuen sich großer Beliebtheit auf der Grünen Woche

Berlin/Teltow - „Die Legende lebt!“, verheißt auf der Grünen Woche in Berlin eine Werbefahne in Halle 21b. Mit Legende ist Biomalz gemeint, ein Extrakt aus der keimenden Gerste, der einst als beliebtestes Kräftigungsmittel galt. An den Geschmack können sich viele noch erinnern, denen der goldgelbe Saft als Kind löffelweise verabreicht wurde und auch die Malzbonbons sind so eine süße Erinnerung. Noch immer heißen die braunen Bonbons Blockmalz und seit drei Jahren werden sie wieder produziert in der Biomalz-Backmittel GmbH am traditionsreichen Standort der einstigen Biomalzfabrik in Teltow.

Dort wurde 1966 im VEB Biomalz auch ein Sandwich-Eis kreiert, das „Maskowskoje Maroshenoje“, zu deutsch: Moskauer Sahneeis. Dessen Rezeptur ist nun an die spezielle Technik der Softeisproduktion angepasst worden und erweist sich auf der Grünen Woche als Publikumsrenner. Beinahe pausenlos muss der Hebel der Eismaschine betätigt werden, um das cremige Schoko-Vanille-Eis abzufüllen. Firmenchef Hartwig Stiemer hat auch einer anderen, scheinbar längst vergessenen Spezialität zu einem Comeback verholfen: Dem steingemahlenen Senf, dessen Rezeptur aus Ostpreußen stammt.

Doch auch für neue Trends ist Stiemer aufgeschlossen und kombiniert die traditionellen Inhaltsstoffe beispielsweise mit Dextrose, Aloe Vera und Spirulina, einer Alge, die das Altern verzögern soll. Viele dieser Produkte sind inzwischen in Drogerien und Apotheken wieder zu haben, auch in den Regalen einiger Supermärkte sind sie zu finden und im Teltower Werk in der Iserstraße 8 bis 10.

Eine weitere Teltower Spezialität lockt nur wenige Meter entfernt mit aromatischen Düften: das Teltower Rübchen. Am Stand des Obst- und Gemüsehofes „Teltower Rübchen“ präsentiert Biobauer Axel Szilleweit persönlich das edle Wurzelgemüse, das Dank seines pikanten Geschmacks in den kulinarischen Adelsstand erhoben wurde. „Wie werden denn Ihre Rübchen zubereitet?“, lautet die häufigste Frage. Auch das Rezept der Rübchensuppe interessiert viele Besucher, die sich von den würzigen Düften anlocken ließen und kosteten.

„Was mich fasziniert sind die ätherischen Öle“, meint eine Dame und staunte, dass die Suppe trotz ihres kräftigen Geschmacks milder schmeckte als angenommen. Die meisten, die zum Stand des Biobauern kommen, wollen das Rübchen vor allem sehen, von dem sie schon so viel gehört haben und sind überrascht, weil es so klein ist. Ein Ehepaar aus Bad Liebenwerda interessiert sich für den Samen. Schon einmal haben sie es mit Saatgut für das Rübchen aus Mecklenburg versucht, nun hoffen sie, dass es mit dem Originalsamen gelingt. Denn bei ihnen zu Hause sei der Boden auch sandig bis lehmig und das sind beste Voraussetzungen für den Anbau, wie Szilleweit ihnen bestätigt. Die nächste Rübchenernte wird in diesem Jahr auch in der Einkaufsmeile der Oderstraße vor dem Bio-Reformmarkt verkauft, sagte Szilleweit den PNN. Ebenso wird es Rübchen in Kleinmachnow, an einem zentralen Ort zu kaufen geben. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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